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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Programm-Münzen römischtr Kaiser.<br />

^fischciiltiir und war überdies durch die geograpisebe Lage im Vortheil<br />

gegenüber den Armeen des Rhein- und Euphratlandes. Sie<br />

beherrschte Italien und die Heeresstrassen, welche aus dem Orient<br />

in das Abendland führten, so gut als die oberitalische Ebene und<br />

also die Verbindung der Hauptstadt mit den wichtigsten Reichsländern;<br />

sie stand mitten zwischen den grossen Schlachtfeldern<br />

am Po und in Moesien. Die Vortheile dieser Lage setzten sie in deu<br />

Stand, den entscheidenden Schlag in den wichtigsten Fragen von<br />

der Nähe aus zu führen. Insbesondere zeigte sich dies in jener<br />

Epoche, in w^elcher das Reich um sein Dasein kämpfte.<br />

Wie in dieser Zeit nicht mehr um die Autorität des Senates<br />

gefragt wird, sondern nur mehr das Heer bei der Besetzung des<br />

Thrones den Ausschlag gibt, und daher, wie wir gesehen haben,<br />

die Bilder und Umschriften, welche den Rechtstitel angeben, von<br />

den Erstlingsmünzen verschwinden, ebenso verschwinden jetzt die<br />

verschiedenen Schlagworte und Tendenzbilder neuer Kaiser; es<br />

gibt jetzt nur mehr ein Programm, die Defensive des Reiches, und<br />

dem entspricht es, dass aut datirten Erstlingsmünzen das Bild des<br />

Kaisers durchaus in den Vordergrund tritt,<br />

und zwar in jener zweifachen<br />

Art der Darstellung, wie sie sich in der ersten Hälfte des<br />

dritten Jahrhunderts, während des Kampfes um den Thron herausgebildet<br />

hatte. Die eine gibt den Kaiser in der Toga, meist mit der<br />

Kugel oder dem Friedenszweige; es ist jener Typus, welchen<br />

Didius Julianus nach M. AureFs Vorbild gewählt und später dieKaiser<br />

der Senatspartei, die älteren Gordiane, sowie Balbinus, Pupienus und<br />

Philippus aufgenommen hatten. Die ändere Art stellt<br />

den Kaiser in<br />

der K r i e g s r ü s t u n g mit der Weltkugel oder dem Speere oder Feldzeichen<br />

vor; zuerst hatte sich Maximiniis Thrax auf seinen datirten<br />

Erstlingsmünzen in dieser Weise darstellen lassen; der Nachdruck<br />

liegt in diesem Bilde auf der militärischen Stellung des Kaisers.<br />

Anfänglich mag die Wahl des einen oder andern Bildes noch eine<br />

bestimmte Tendenz oder vielmehr eine Reminiscenz der früheren<br />

l'arteistellung verrathen haben, doch findet man beide Arten vereinigt<br />

schon unter Gallienus, Tetricus (I) und Claudius; je näher<br />

die absolute Monarchie ihrem Abschlüsse kommt, um so mehr verlieren<br />

beide Arten ihren älteren Sinn, eine Parteistellung zum Ausdruck<br />

zu bringen, und gewinnen eine neue Function, den Kaiser in

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