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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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^5^?!<br />

in der Münzsammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses. 99<br />

Habsucht dieser Wucherer preisgegeben ! Und wohl nicht unabsichtlich<br />

nennt Ansbert nur die allergebräuchlichsten und besten<br />

der damaligen Münzsorten; denn ohne Zweifel waren weniger gangbare<br />

gegen diese bereits ausgewechselt worden, so dass man in<br />

Ungarn schon zum zweiten Male Aufwechsel gab; diesem zweiten<br />

folgte dann vielleicht in Griechenland ein dritter, in Kleinasien ein<br />

vierter! 38). .Welche Verluste ergaben sich daraus bei den namhaften<br />

Summen, die jeder Kreuzfahrer zur Bestreitung seines zwei- bis<br />

dreijährigen Aufenthaltes mit sich führen musste, so) und welche<br />

Unbequemlichkeiten obendrein! Sollte mau da nicht, durch Ertahriing<br />

gewitzigt, da oder dort eine Art Münzconvention getroffen<br />

haben, nicht zwar indem man gleiches Loth und Gewicht statuirte,<br />

aber indem man wenigstens hinsichtlich gewisser Prägen vielleicht<br />

38j Im Vertrage von Adrianopel (14. Februar 1190) muss K. Isaac zugestehen,<br />

„quod argenti marca emetur pro yperperis qiiinque et dimidio, et quod<br />

mutabitur yperperum pro staminibus centum viginti, nulla differentia existente<br />

inter nova et vetei-a stamina." (Ansbert S. 50) Yperperum war der byzantinische<br />

Solidus aureus zu 4*55 Gr., deren 72 auf ein römisches Pfund gingen. Stamina<br />

eine schlechte Scheidemünze, s, bei Du Gange s. v. Starania und Supplement.<br />

Dissert GV. S. 196, wo Odo de Diogilo lib. 3 de profect. Ludov. VII. in orientem<br />

citirt ist: „Hie primo" (in Graecia) „cupream monetam et Stammas oflfeudimus,<br />

et pro una earum V denarios et pro XII solidis (sc. staminum oder staminarum<br />

(?) D. G.) marcam (!) tristes dabamus." Solche Erfahrungen blieben<br />

auch den Deutschen nicht erspart. Kaiser Friedrich berichtet seinem Sohne<br />

K'mig Heinrich, die Griechen hätten endlich concambium consuetum versprochen<br />

(Ansb. S. 31), sieht sich aber dennoch genöthiget, wiederholt auf Einhaltung<br />

des Goncambium justum zu dringen (ib. S. 3G und 38), bis er euillich<br />

als Sieger — sehr zu Ungunsten der treulosen Griechen (Vgl. die zweite<br />

Stelle aus Odo de D. bei D. G.) — die obigen Gurse dictirt. — Auf dem<br />

Kreuzzuge v. J. 1147 folgten Wechsler in grosser Zahl dem französischen<br />

Heere. Wechsler (Pisaner, Venetianer) finden wir in Ptolemais u. a. 0. ansässig<br />

bei Wilken).<br />

89) Am dntten Kreuzzug sollte laut kaiserlicher Verordnung Niemand theiliK'hmen,<br />

der nicht „wenigstens 3 Mark Silber oder die Mittel für zwei Jahre mit<br />

allen Bedürfnissen zur Heerfahrt sich zu versehen, besitze.^ (Wilken, Gesch. der<br />

Kreuzzüge IV. 17.) Das Lat. Goucil aber befahl 1215, dass,<br />

nicht selbst mitmachen könne,<br />

wer den Kreuzzug<br />

das Seinige dazu beitragen müsse, um Soldaten<br />

lu'bst den Kosten ihres Unterhaltes auf drei Jahre zu stellen.<br />

(^ Weiss, Woltgesch.<br />

III. 430.)<br />

7*

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