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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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204 Johann Nevrald: Das östeiTeichische Müuzwesen<br />

für die dortige Münze schon seit Jahren mit der Beistelliing der<br />

erforderlichen Prägestempel betraut war. Ueber die neuerdings<br />

vorgelegten 4 Probethaler resolvirte Maximilian IL mit Erlass an<br />

den Erzherzog Ferdinand ddo. Wien^ 2. October 1565, dass „auf<br />

sein Bildnuss vnd Titel wie in Kuttenberg geprägt wird." in gleicher<br />

Weise auch zu Prag und Joachimsthal gemünzt,<br />

und die alten<br />

Stempeleisen gebrochen werden sollen, i) Gleichzeitig mit diesem<br />

Erlasse erfloss auch und zwar ddo. Wien, 1. October 1565 für den<br />

Mtinzmeister zu Prag Hanns Härder und den Wardein und Gegenschreiber<br />

Tobias Geb hart, denen der Münzbetrieb „auf Raittung^^<br />

übertragen war, eine höchst eingehende, nicht nur das Münzprägewesen,<br />

sondern das Ganze des Geschäftsverkehres im Münzhause<br />

behandelnde Instruction. 2) Beide Beamte sollten in dem in<br />

der alten Stadt Prag gelegenen königlichen Münzhofe ihre „stete<br />

Wohnung'^ haben. Als Bergwerke, aus denen zunächst der Betrieb<br />

im Prager Münzhause zu decken war, werden genannt: Böhmisch-<br />

Budweis, Przybram, Tabor, Elischau und Procopsberg. Für die Ausmünzung<br />

wurde die mit Patent ddo. Prag, 1. August 1561 für die<br />

böhmischen Münzhäuser bekannt gemachte Reichsmünzordnung vom<br />

19. August 1559 vorgescbneben. 3) Als „Vorgewicht" beim Giessen<br />

wurden als Maximum von 100 Mark ganze und halbe Guldiner<br />

3 Loth und für 10 Kreuzer und Halbpatzen 5 Loth gewährt. Um<br />

Unzukömmlichkeiten beim Giessen zu verhüten, wurde ein eigener<br />

„Tiegelwarter" Namens Blasius Preslau bestellt, dem jährlich<br />

1) K. k. H. K. A., Fase. 15612.<br />

2) K. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv. Böhmische Acten. Im Jahre 1648<br />

hatten die Scliweden bei ihrem Abzüge von Prag auch einen Theil der Archive<br />

mitgenommen. Sie brachten denselben bis Stade, wo sie diesen Theil ihrer<br />

Beute zurückliessen, der nach Verlauf einer längeren Zeit in das königliche Archiv<br />

nach Berlin kam. Im Tauschwege gelangte vor einigen Jahren eine Partie<br />

dieser Acten, worunter mehrere auf das böhmische Münz- und Bergwerkswesen<br />

bezugnehmende Stücke waren, in das k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv<br />

nach Wien. In einem 1851: von dem damaligen Secretär des Vereines<br />

für Numismatik in Prag, Josef Neumann, herausgegebenen Katalog über eine<br />

Sammlung böhmischer Münzen, findet sich Seite 27 u. f. eine höchst schätzenswerthe<br />

Aufzählung der in den böhmischen Münzhäusern thätigen Münzmeister.<br />

3) Münzwesen unter Ferdinand I. Seite 61.

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