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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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302 Johann Newald : Das österreichische Münzwesen<br />

werden kann," werden die Miinzbeamten zur genaueren Handhabung<br />

ihrer Instruction angewiesen. M<br />

Eine Einrichtung, aus welcher sich hochbedeutsaun \vibesserungen<br />

im Münzprägewesen ergaben ;<br />

die sich bereits in einem<br />

österreichischen Münzhause, und zwar zu Hall im Innthale,<br />

in ausgedehnter<br />

Verwendung vollständig bewährt hatte; welche erfolgreich<br />

seit Jahren an verschiedenen Orten in Anwendung stand;<br />

welche im fernen Spanien alle nationalen Widerstrebungen siegreich<br />

überwunden hatte, konnte in Kremnitz, trotzdem sich Kaiser<br />

Kudolph H., der, getragen von der hohen. Kunstliebe und Kunstfreundlichkeit,<br />

auch die Verschönerung der Münzen anstrebte, nicht<br />

zur Durchführung gelangen. Die bald darauf eintretenden aufständischen<br />

Bewegungen unter Stephan Bocskai, machte alle Bemühungen<br />

und Versuche, die auf die Einführung der Walzenprägung<br />

im Kremnitzer Münzhause hinzielten, ein Ende. 2)<br />

Nachdem die aus dem Kremnitzer Münzhause ausgegangenen<br />

Münzen, darunter namentlich die i^nisseren Silber- auch die<br />

Goldmünzen seit alter Zeit mit den Buchstaben K— B bezeichnet<br />

sind, besteht bezüglich Zuweisung derselben an die richtige Münzstätte<br />

keine Schwierigkeit. Das Anbringen eines MUnzmeisterzeichens<br />

unterblieb, weil im Falle eines Auslandes, aus der Jahrzahl<br />

der verantwortliche Beamte ausser Zweifel gestellt werden konnte.<br />

Von hervorragendem Interesse ist ein Walzenthaler Rudolphs II.<br />

vom Jahr 1579. Er ist von ganz besonderer Schönheit und dürfte<br />

sich der Annahme, es sei der Stempel von Antonio Abondio geschnitten<br />

wortlen, kaum ein Bedenken entgegenstellen lassen. ») Im<br />

Jahre 1579 war die ganze Maschinenconstruction fertig, es handelte<br />

sich nur noch um die Einrichtung des Betriebes im Münzhause zu<br />

1) K. k. H. K. A., Fase. 15262.<br />

2) Bocskai hatte auch die Bergstädte besetzt. Der Erzherzog Mathias<br />

wurde seitens der hinterhissenenHofkammer ddo. Wien, 7. Juni KiOG gebeten,<br />

durch den Grafen Stephan Illeshäzy dahin zu wirken, dass die von Bocskai<br />

den beiden StädtenKremnitz und Schemnitz zuerst mit 4000 Thaler bemessene,<br />

sodann auf 8000 Thaler gesteigerte „Taxe" nachgelassen werde. K. k. H. K. A.<br />

Gdkb. Nr. 412, Fol. 254.<br />

3) Ein vortrefflich erhaltenes Exemplar dieses Thalers befindet sich in der<br />

Sammlung des Herrn Spöttl, einen Kupferabstoss besitzt Herr Stephan Delhaes<br />

in Wien.

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