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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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258 Johann Newald : Das<br />

österreichische Münzwesen<br />

Nachweise dürfte diese Frage als gelöset erscheinen. Wir haben<br />

zunächst die umfangreichen Thalerprägungen des Münzunternehmers<br />

Bartholomäus Albrecht zu erwägen, dessen Geschäftsbetrieb<br />

unzweifelhaft auf die Ergebnisse des eigentlichen<br />

landesfürstlichen<br />

Münzgeschäftes lähmend eingewirkt hat. Ein Betriebsaufschwung<br />

macht sich bei diesem letzteren erst seit der Uebernahme des Münzamtes<br />

durch den Münzmeister Lorenz Huebmer Ende 1587 bemerkbar.<br />

Das Gepräge der unter demselben ausgegangenen Thaler<br />

und<br />

Halbthaler schliesst sich, das Brustbild und den Adler anbelangend,<br />

dem Entwürfe des Antonio Abondio an, nur wurden die Stempel<br />

von einem sehr mittelmässigen Eisenschneider angefertigt. Eine<br />

Abweichung zeigt sich nur durch die Yliesskette, welche über dem<br />

Harnisch des Kaisers liegt. Die Umschrift stimmt auf beiden Seiten<br />

mit dem Modell des Abondio. Es liegen mir aus den Sammlungen<br />

der Herren Donebauer und Spöttl 4 Thaler und 2 Halbthaler vor,<br />

wovon der älteste vom Jahre 1592, der letzte von 1602 ist. Als<br />

Münzmeisterzeichen findet sich unter dem Brustbilde ein Ring mit<br />

einem kurzen Dorn, wie wir denselben auf von Raufbolden getragenen<br />

sogenannten Schlagringen antreffen.<br />

Dem Lorenz Huebmer folgte als Münzmeister<br />

im Anfange des<br />

Jahres 1605 Andrae Händl. Die unter dessen Amtsführung<br />

während der Regierung Rudolphs H. im Wiener Münzhause geprägten<br />

Thaler und Halbthaler stimmen mit jenen seines Vorgängers<br />

ganz überein, nur steht unter dem Brustbilde an Stelle des Ringes<br />

ein Hahn. Es liegen mir aus den Sammlungen der genannten<br />

Herren 5 Thaler, 1 Halbthaler und 1 Halbthalerklippe vor. Die<br />

Jahrzahlen sind 1605, 1608 und 1609. Die unter dem Münzmeister<br />

Huebmer geprägten Thaler und Halbthaler sind derart unregelmässig<br />

ausgeformt, dass die Seite 88 ertheilte Weisung zur sorgfältigen<br />

Ueberwachung der „Thaler-Ausschrotung" nur allzu begründet<br />

war.<br />

In der Sammlung des Herrn<br />

Stefan Delhaes in Wien befindet<br />

sich ein Thaler Rudolphs IL ohne Jahrzahl und ohne Münzmeisterzeichen.<br />

In der Umschrift der Vorderseite kommt rechts das<br />

1) Schultess beschreibt unter Nr. 827 einen solchen Thaler von 1607, weiset<br />

denselben jedoch nach Böhmen.

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