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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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178 Johana Xewald : Das österreichische Münzwesen<br />

Bald nach dem Kegierungsautritte Maximilians IL trat ein solcher<br />

„Goldklinstier", er hiess Andreas Zehen dtn er von Zehen t-<br />

grub mit ziemlich weitgehenden Anträgen hervor. Das Wesen<br />

derselben wird sich am einfachsten wiedergeben lassen, wenn wir<br />

die „Abredung vnnd vergleichung, zwischen der Rom. Kays. MI^H<br />

vnnd denn Andraen Zehendtner von Zehentgrub vnnd Connsortei^"<br />

ainer angebrachten Goldklmnst halber'' ddo. Wien, 4. December<br />

1565 kennen lernen. Das Consortium versprach „aus ain jedei<br />

raarkh fein Silber, wo nit mehr doch 8 Loth fein, in allen Probei<br />

beständig gold auszubringen und zu machen". Die Unkosten pei<br />

Mark Silber werden mit 1, 2, 3, meist jedoch 4 Loth Gold veranj<br />

schlagt, so dass als Ueberschuss 5, wenigstens jedoch 4 Loth Gol(<br />

verbleiben. Diese Kunst v^oll nicht bloss im Kleinen, sondern ii<br />

Grossen ausgeübt werden, so dass Fünf- bisZehnmalhunderttausend,!<br />

ja hoffentlich viel mehr Gulden Gold geschafft werden können.<br />

Zehendtgruber hat die Probe binnen einem Vierteljahre in Gegenwart<br />

von kaiserlichen Bevollmächtigten auszuführen. Im Falle der<br />

Kaiser diese Kunst annimmt, sollen das Consortium dieselbe nicht^<br />

mehr weiter ausüben, noch lehren. Zehendtgruber jedoch würd<<br />

30.000 Gulden erhalten. Sobald die kaiserlichen Abgeordnetei<br />

diese Goldkunst erlernt haben, sollen sie zunächst für sich ein^<br />

Probe mit 10 bis 20 Mark Silber durchführen ; auch würde, falls<br />

nöthig wäre, eine zweite und selbst eine dritte Probe mit 50 Mar^<br />

Silber gemacht werden. Nach der Ausführung dieser Proben so]<br />

der Kaiser binnen 6 Wochen sich erklären, ob er diese Goldl<br />

kunst annehme oder nicht; im ersteren Falle hätte das Consortium<br />

die bedungene Summe nach Ablauf von 14 Tagen zu erhalten.<br />

Falls die Kunst einen solchen Erfolg hätte, dass die kaiserlichen<br />

Verordneten von der Mark mehr als 5 Loth Gold beständig ausbringen,<br />

so soll das Consortium für jedes Loth Ueberschuss<br />

50.000 Gulden, jedoch mit Abzug der ersten 30.000 Gulden<br />

erhalten, i)<br />

Die Regierung brachte den schwindelhaften Anträgen ein<br />

grosses Misstrauen entgegen. Noch aus dem Feldlager bei Raab.<br />

26c September 1566, ordnete Maximilian IL den Kremnitz(<br />

1) K. k. H. K. A., Fase. 15378 und 17316.

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