28.04.2014 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12?P^_<br />

222 Johann Ne'wald : Das österreichische Münzwesen<br />

Tiegelwarters jährlicli 50 Thaler" auszubezahlen sind. Wardein war<br />

in Budweis Hanns Mathes, oder^ wie er auch genannt wird,<br />

Hanns Malthus. i)<br />

YIL<br />

Die Münzstätte zu Breslau.<br />

Unter den in den Erbländern vorgekommenen landesfUrstlichen<br />

Münzhäusernj bestanden in Bezug auf den Mlinzbetrieb für jenes<br />

zu Breslau die grössten Schwierigkeiten. In Schlesien kamen<br />

keine Bergwerke auf Edelmetalle vor, aus denen in den landesfUrstlichen<br />

Münzhäusern der Betrieb genügend zu versorgen war,<br />

man war dort vorherrschend auf die Einlösung von Pagament angewiesen,<br />

wobei jedoch die Münzhäuser der verschiedenen münzberechtigten<br />

schlesischen Fürsten eine empfindliche Concurrenz<br />

machten. Dazu kam die Nachbarschaft von Polen, welches Land<br />

seit den ältesten Zeiten als die Geburtsstätte leichter Münzen bekannt<br />

war, zu deren Erzeugung die Silberausfuhr aus Schlesien,<br />

trotz aller Gegenvorkehrungen schwunghaft betrieben wurde.<br />

Während der Regierung Maximilians H. wurde im Breslauer<br />

Münzhause der Betrieb oft für längere Zeit gänzlich unterbrochen.<br />

Mit der Resolution ddo. Wien, 13. September 1565 genehmigte<br />

der Kaiser einen vom Erzherzog Ferdinand gestellten Antrag, dass,<br />

nachdem das Münzwesen in Breslau wegen Silberniangel feiern<br />

muss, dem Münzmeister und Wardein, jedem ein Wartgeld von 50<br />

Thaler jährlich verabreicht, dagegen ihre Besoldung eingestellt<br />

werde. 2) Es wurde wiederholt hervorgehoben, welchen Widerstand<br />

die Münzarbeiter jeder Verbesserung in der Münzerzeugung<br />

entgegensetzten. Die Einrichtung einer Walzenmaschine zur Gewinnung<br />

gleichförmig dicker Münzplatten rief in Breslau unter<br />

den Münzarbeitern einen förmlichen Aufruhr hervor. Der dortige<br />

Münzschmiedmeister Martin Kempf hatte noch über Kaiser Ferdinands<br />

I. Befehl eine „Streck pank" aufgerichtet, worüber er<br />

„von den Münzgesellen, als die dergleichen Streckpank nit leiden<br />

1) K. k. H. K. A., Gdkb. Nr. 314, Fol. 127.<br />

2) Daselbst Gdkb. Nr. 311, Fol. 153.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!