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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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unter den Kaisern Maximilian II., Rudolph IT. und Mathias. ^VD<br />

Länder des einstigen heiligen römischen Reiches deutscher Nation<br />

weit zurückstehen, kommt dennoch das österreichische Miinzwesen<br />

als ein Gesammtbild an keinem Orte zum Ausdruck.*)<br />

Man schied ganze Reihen österreichischer Thaler — nochmals wird<br />

es wiederholt, ohne dabei von einem klaren Gesichtspunkte auszugehen<br />

— als „Kaiserthaler'^ aus, man bildete andere von<br />

einander getrennte Gruppen, die man ,,ungarische" oder „böhmische"<br />

Münzen nannte, man sonderte die siebenbürgischen<br />

Münzen aus. Ganz getrennt wurden die Münzen der Nebenlinien<br />

des Habsburger Regentenhauses behandelt, endlich wurden die<br />

Münzen, welche Erzherzog Maximilian III. als Landesherr von<br />

Tirol und Elsass prägen Hess, gar nicht als österreichische<br />

Münzen anerkannt, sondern einfach den Münzen des deutschen<br />

Ordens zugetheilt. Wo wir hinblicken, planlose Zersplitterung. Ohne<br />

zu bedenken, dass die grosse Mannigfaltigkeit der österreichischen<br />

Münzen in innigem Zusammenhange steht mit dem Gange der Entwicklung<br />

und der Ausgestaltung der habsburgischen Monarchie,<br />

auch ohne zu bedenken, dass, nachdem das Münzwesen lediglich<br />

ein integrirender Bestandtheil des ganzen staatlichen Organismus<br />

ist, dasselbe nothwendiger Weise in vollem Zusammenhange mit<br />

den allgemeinen staatlichen und wirthschaftlichen Zuständen der<br />

Monarchie betrachtet, nicht aber von seiner eigentlichen Grundlage<br />

abgetrennt und in<br />

eine Zahl von aus ihrem Zusammenhange gerissenen<br />

Gruppen aufgelöst, behandelt werden kann, wurden Systeme<br />

aufgestellt, durch welche der Gesammtblick auf die übergrosse<br />

Reichhaltigkeit und die Mannigfaltigkeit der aus österreichischen<br />

Münzhäusern ausgegangenen Münzen gänzlich verloren ging.<br />

In Bezug auf die unter Ferdinand I. geprägten Thaler, denen<br />

der Titel ,,Rö misch -kaiserliche Thal er" beigelegt wurde,<br />

Münzwesen unter Ferdi-<br />

habe ich im „Oe sterreichische n<br />

nand I." Seite 98 u. f. mehrfache Bedenken hervorgehoben. Es<br />

1) Bei der MüDzenausstelluug, welche die Wiener <strong>Numismatische</strong> Gesellschaft<br />

aus Anlass des (h-itten deutscheu Münztbrschertages im Jahre 1883<br />

veranlasste, wurde lediglich ein Versuch gemaelit, die Entwicklung des<br />

österreichischen Münzwesens übersichtlich darzustellen. Schon dieser ganz<br />

unvollständige Versuch bot ein überraschendes, ja iinponirendes Bild dessen,<br />

was „österreichisches Münzwesen" heisst.

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