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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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326 Johann Newald: Das österreichisch.' ^Ti<br />

6563 Gulden 33 Kreuzer geprägt. In den späteren Jahren kommt<br />

eine derartige ausnahmsweise Ausmünzung nicht mehr vor.<br />

Nachdem durch die neue Thalerprägung die feine Wiener Mark<br />

Silber auf 12 Gulden 37 Kreuzer 3 Vierer 2^/7 Ferner gebracht<br />

wurde, daher sich im Vergleiche zur Guldenthalermünzung, bei<br />

welcher das Ausbringen aus der Mark nur 12 Gulden lös/g, Kreuzer<br />

betrug; eine Steigerung von nahe 22^/2 Kreuzer bei der Mark Feinsilber<br />

ergab, wurden die umlaufenden Guldenthaler und ihre Untertheilungen<br />

eingewechselt und in neue Thaler umgeprägt. Aus dem<br />

erheblichen Umfang dieses Geschäftes erklärt sich der Umstand,<br />

dass Guldenthaler des Erzherzogs Ferdinand weit nicht so<br />

häufig vorkommen, wie seine späteren Thaler. Dass die Gold münzung<br />

während der Regierungszeit des Erzherzogs ganz belanglos<br />

war, wurde bereits hervorgehoben.<br />

Der Geschäftsbetrieb im Münzhause zu Hall lässt die grossen<br />

Vortheile erkennen, welche sich aus der Einrichtung der Walzenmaschinen<br />

ergaben. Die Zahl der bei der<br />

eigentlichen Münzherstellung<br />

in Verwendung gestandenen Arbeiter, welche in den Acten und<br />

Rechnungen als die „Münz verwandten^' bezeichnet werden, war<br />

sehr gering. Durch viele Jahre war Hanns Kögler Werkmeister der<br />

kleinen Münz und Martin Vaigl Werkmeister der grossen Münz^<br />

jeder bezog einen Jahressold von 111 Gulden 18 Kreuzer; als<br />

Tiegelwarter, zugleich Münzgesell mit jährlich 106 Gulden, w\ar<br />

Mang Staiger bestellt, denen noch vier Münzer beigegeben waren.<br />

Ausser diesen stand noch eine massige Zahl von Aushilfsarbeitern<br />

in Verwendung. Die tägliche Arbeitszeit war von 5 Uhr Morgens<br />

bis 5 Uhr Abends festgestellt. Bei besonderer Geschäftssteigerung<br />

wurde die Nacht zu Hilfe genommen, wofür die Arbeiter speciell<br />

bezahlt wurden. In den Jahren 1589 und 1590, in welchen der<br />

Münzbetrieb besonders lebhaft war, erhöhte sich der Stand der<br />

,,Münzverwandten" auf eilf Mann.<br />

Als Stempelschneider oder, wie er in den Acten genannt wird^<br />

„Eisenschneideramts-Verwalter" war bis Ende 1590 der Münzmeister<br />

Jacob Bertorf bestellt. Er lieferte die zur Prägung der grossen Geldsorten<br />

erforderlichen Walzen (Präge wellen"), sowie Stöcke und<br />

Obereisen für die kleinen Münzen. Bertorf hatte auch für Ensisheim

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