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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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über Nachahmung und Xachfalschung von Münztypen.<br />

lÜÖ<br />

keilt war, das aber jetzt zu Belgien gehört. Schon im 15. Jahrhundert,<br />

als Reckheim dem Hausse Sombref gehörte, und im 16. Jahrhundert,<br />

als das Geschlecht Flodorf daselbst herrschte,<br />

wurden in Reckheim<br />

meist nur auf Täuschung berechnete Nachahmungen niederländischer,<br />

französischer, Lothringer und Aachner Typen ausgeprägt.<br />

Noch grossartiger setzte dieses Geschäft das Haus Aspremont-<br />

Linden fort, welches die Herrschaft im 17. Jahrhundert käuflich an<br />

sich brachte. Es gibt wenige niederländische Kupfermünzen, die<br />

nicht in Reckheim nachgeprägt wurden. Vom Grafen Ferdinand,<br />

der 1636— 1665 regierte, zählt Neumann in seinem Werke über<br />

die Kupfermünzen allein bei 70 derartige Fälschungen auf.<br />

Zu diesen Fälschungen,<br />

welche von münzberechtigten Herren<br />

und Städten ausgingen, gesellten sich später noch die Producta<br />

der sogenannten Heckmtinzen, das ist unberechtigter Münzstätten,<br />

welche gar kein Münzrecht besassen und die gegen Ende des<br />

16. und gegen Anfang des 17. Sa^culums stark verbreitet waren.<br />

Diese ahmten nicht nur fremde Münzen vollständig nach, sondern<br />

verfertigten auch Phantasiemünzen, auf welche sie willkürlich<br />

<strong>com</strong>ponirte Wappen und unverständliche Legenden z. B.<br />

Moneta nova argentea Cha., oder moralische Sprüche: Ora et<br />

labora u. s. w. setzten. Manche dieser Ileckmünzen wurden in<br />

Städten oder auf der Besitzung ansehnlicher Herreu, gestützt auf<br />

angebliche, jedoch nie existirende MUnzprivilegien mit schamloser<br />

Frechheit etablirt. Die Geschichte mehrer dieser Heckmünzen<br />

ist bereits veröffentlicht. Ich will hier nur einige Beispiele anttihreu.<br />

Die holländische Stadt Gori ehern liess während der politischen<br />

Stürme im Jahre 1583 eigenmächtig eine Münzstätte errichten,<br />

deren Benützung sie berechtigten und unberechtigten Personen<br />

gegen Entgelt Uberliess. Wir wissen aus Urkunden, dass die Pfalz<br />

gräfin Amalia von Neuenaar, der portugisischen Kronprätendent<br />

Don Antonio, der Graf und die Gräfin von Chimey, die Stände von-<br />

Ommelanden und auch noch andere Personen daselbst unter ihrem<br />

Namen prägen Hessen. Die dortigen Mün/»'r xcrfcrt listen aber noch<br />

PhantasiemUnzen auf eigene Rechnung.<br />

Ein englischer Goldnobel mit der Unischritt:<br />

Muueta aurea<br />

Domini de Arkel, über den sich die Numismatiker lange Zeit<br />

den Kopf zerbrachen, da die Herren von Arkcl schon im 14 Jahr-

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