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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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106 C. Domanig: Einige Babenberger Münzen<br />

Werden wir uns erst über die hier vorliommenden Termini<br />

völlig klar. Was ist argentum examinatum? Nach Üu Gange (s. v.)<br />

ist examinatapecunia, in erster Linie soviel wie peeunia parat a oder<br />

numerata. Und so finde ich einmal, a. 1200: Wir, König Philipp<br />

„necessitateni habentes accredere pecuniam (wohl um den Sold<br />

und dergl. zu bezahlen) C C marcas examinati argenti mutuavimus;<br />

51) und ein anderesmal, a. 1274: Kloster Kremsmünster entlehnt<br />

„parat am pro expensis pecuniam sufiicientem,'' um das<br />

Concil von Lyon zu beschicken 52) — das nöthige Baargeld, wie<br />

wir sagen. (Argent bas, <strong>com</strong>ptant, Du Gange.)<br />

abgedruckt bei Hormayr, Archiv f. 8. D. II. S. 256. Das Original, welches ich<br />

nicht mehr einsehen konnte, liegt im k. k. Staatsarchiv.<br />

Graf Adalbert III. von Bogen starb nach Hopf, Histor. geuealog.<br />

Atlas S. 13, i. J. 1196. Sein Sohn Albrecht IV., der letzte seines Stammes<br />

(f 1242j, zog i. J. 1232 ins heilige Land. Ein Friedrich von Bogen, von welchen<br />

die Grafen von Arco (ab arcu) sich herleiten, machte den zweiten Kreiizzug<br />

mit und ward 1149 bei den Templern in Jerusalem begraben (Hormayr, Die<br />

Bayern im Morgenlande. S. XXIV.) — Dem Namen Gozwin begegnen wir in<br />

Ried's Codex Chronol. diplom. ep. Eatisbon. verschiedene Male: Als Zeuge<br />

erscheint, und zwar uoter den Ministeriales, i. J, 1147 Pertold et tilius Alberonis<br />

Gozewin d(? Porchusen; a. llöG Gozwin et filius ejus Gozwin;<br />

a. 1157 (inter testes, qui Ratispone in prolatione Sententie presentes fuerunt)<br />

Gozwin; a. 1161 Gozwinus ante urbem et filius ejus Gozwin; a. 1174 Gozwin;<br />

a. 1183 Gozwin di ves; a. 1189, 29. Martii Gozwinus dives und8 Namen<br />

vorher Adelbertus Comes de Bogen. A. 1196 kommt ein Gozwin mit<br />

zwei anderen als Pächter vor; a.llOS ein rJozwiniis iudex als Fideijiissor pro<br />

50 marcis.<br />

Dass ilfrdo/vviijiis divusj wt-iciicra. i l.^VMu'ijcn ui-iii Wi.-iicn Adalbert von<br />

Bogen als Zeuge erscheint, der monetarins Goswin sei, ist schon wegen des Beinamens<br />

dives annehmbar; ebenso dass der G. dives identisch ist mit dem späteren<br />

G. iudex, lideijussor. In Wien hatten viele Münzmeister des XIV. Jahrhunderts<br />

vor oder nach diesem Amte das eines Stadtrichters inne. (v. Franzenshuld<br />

in den Berichten d. A. V. XV. S.<br />

159 ffg.)<br />

Die Gozwin scheinen nach Allem ein altes angesehenes Patriciergeschlecht<br />

von Eegensburg gewesen zu sein, das zu den hochmögenden Grafen v. Bogen<br />

vielleicht in näheren, freundschaftlichen Beziehungen stand. Albrecht IV.<br />

V. Bogen lässt eine i. J. 1233 den Minoriten in Regensburg gemachte Schenkung<br />

in mehreren Orten verlautbaren u. a. „in Ratispona in octava beati Stephani<br />

in domoDni (siclj Gozwini coram multis civibus eiusdem civitatis." (ib.)<br />

51) Monumenta boica Bd. XXIX, I. S. 499.<br />

52)Hagn, Urkundenbuch S. 133. (Auch Mon. boica XXIX, II. 507.)

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