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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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54 Dr, Friedrich Kenner;<br />

Münzbilder auch bestimmte Gesichtspunkte und Normen kennen<br />

lernen, welche bei ihrer Auswahl befolgt wurden.<br />

Um dies zu zeigen, berücksichtigen wir nur die Münzen des<br />

ersten Regierungsjahres eines Kaisers, insoferne sie datirt oder<br />

sicher datirbar sind, und zwar bis Aurelian nur die goldenen und<br />

silbernen, als zweifellos kaiserliche Gepräge; überdies<br />

werden nur<br />

noch die Erstlingsmünzen der Caesaren, die das Bild- und Aufschriftsrecht<br />

gleichfalls besassen, herangezogen. Dabei sind jene<br />

Münzen tibergangen,<br />

welche Anspielungen auf Ereignisse und Verfügungen<br />

enthalten, die mit der Thronbesteigung und der Bestimmung<br />

der Nachfolge keinen directen Zusammenhang haben: Einzelne<br />

Siege und Friedensschlüsse, die Ankunft der neuen Kaiser in<br />

Rom, seine Abreise (Fortuna redux), die Salus Augusti, die selbstverständliche<br />

Vorsorge für Beschaffung von Getreide und für die<br />

Münze, die Liberalitates, Vota,<br />

die häufig mit Letzteren zusammenhängende<br />

Securitas u. a.<br />

Die wichtigste Beobachtung, die wir an Erstlingsniünzen<br />

machen, besteht in der Wahrnehmung zweier nebeneinander<br />

auftretender Reihen von Münzbildern, denen ein verschiedener<br />

Sinn innewohnt. Die eine Reihe hat den Zweck, in ausserordentlichen<br />

Fällen die Art der Berufung als den Rechtstitel der<br />

Thronbesteigung anzudeuten,<br />

während die andere die Vorsätze der<br />

neuen Regierung, ihre Tendenz, zum Ausdrucke bringt. Wir<br />

betrachten beide Reihen durch alle Regierungen hindurch abgesondert.<br />

L<br />

Die Erhebung auf den Thron, um einen modernen Ausdruck<br />

zu gebrauchen, erfolgte, indem eine bestimmte Persönlichkeit der<br />

Aufforderung entsprach, das Imperium (die proconsularische Gewalt)<br />

zu übernehmen, mag diese Aufforderung vom Senate oder den Soldaten,<br />

das ist den Praetorianern<br />

den Provinzen ausgegangen sein.<br />

oder einer oder mehreren Armeen in<br />

„Die Bezeichnung des Imperators<br />

durch den Senat wird als das schicklichere und massigere und<br />

dem Gemeinwesen erspriesslichere Verfahren betrachtet",«) aber<br />

2) Mommsen, Römisches Staatsrecht II, 788 f.

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