28.04.2014 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

'' s'^_^ -f^^Z'<br />

52 Dr. Friedrich Kenner:<br />

für die angeführten Münzen weggelassen sind; man wird die letzteren<br />

nach den Aufschriften der Eückseiten, die stets angezeigt sein werden,<br />

in Cohens Verzeichniss leicht zu finden vermögen, so dass der<br />

Wust von Ziffern vermieden bleibt; in den wenigen Fällen, in welchen<br />

man das genannte Werk vergeblich zu Rathe zieht, handelt es<br />

sich um Münzen, welche in der Sammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses<br />

verwahrt werden.<br />

Gold- und Silbermünzen auszugeben war in der Zeit der römischen<br />

Kaiser ein ausschliessliches Vorrecht derselben, ein Attribut<br />

der kaiserlichen Würde, und zwar nach Aussen hin,<br />

für die Repräsentation,<br />

eines der wichtigsten. Die Münze stellt in Bild und Aufschrift<br />

fast alle anderen Attribute des Principates: seine hohen<br />

Aemter, das Abzeichen des Kranzes, das Bildnissrecht u. s. f. vereinigt<br />

dar und brachte sie zum Ausdruck nicht blos in den grösseren<br />

Städten des Reiches, sondern überall, wohin sie selber durch<br />

den Verkehr getragen wurde; in den fernsten Gegenden und<br />

abgelegensten Winkeln des Staates, überall zeigte sie einen vollzogenen<br />

Thronwechsel an und stellte den neuen Herrn im Bilde<br />

vor. Für sich ein Zeichen der Bethätigung der übernommenen<br />

Kaiserwürde war also die Münze zugleich ein Mittel, dieselbe zur<br />

öffentlichen Kenntniss zu bringen, und zwar unter den damaligen<br />

Verhältnissen eines der am meisten beliebten und erfolgreichen Mittel,<br />

der Publication.<br />

Daher war es nicht bloss einer der ersten Souverainetatsactej<br />

eines Kaisers, Geld mit seinem Namen und Bildniss auszugeben^]<br />

wenn er auch nur von der Aimee eines Grenzlandes ausgerufenj<br />

war,<br />

und seine Regierung voraussichtlich nur eine ephemere blieb,.!<br />

sondern man gewöhnte sich auch, die Regierung recht eigentlich<br />

erst dann als angetreten und übernommen zu betrachten,<br />

neue Kaiser Münzen mit seinem Bildnisse prägen liess.<br />

wenn der<br />

Selbst Prätendenten,<br />

die den Umsturz einer bestehenden Regierung und ihre<br />

eigene Erhebung auf den Thron planten, Hessen als eine vorbereitende<br />

Massregel Münzen mit ihrem Namen und Bildniss herstellen,<br />

um sie zur Hand zu haben, wenn sie oifen mit ihren Aspirationen<br />

hervortreten würden, und folgerichtig galt der Hochverrath<br />

für begangen und erwiesen, wenn ein Prätendent Geld mit seinem

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!