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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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-<br />

100 C. Domanig: Einige Babenbergtr Münzen<br />

nicht immer förmlichj aber thatsächlich übereinkam, sie mit den landesüblichen<br />

im Kauf zu acceptiren?*o)<br />

Was uns über die Entstehung der venetianischen Groschen<br />

erzählt wird, bestätigt diese Annahme. Dandolo's Scliiffstruppen,<br />

welche die Kreuzfahrer des Jahres 1203 zu befördern hatten,<br />

mit den kleinen Münzchen, in denen der Sold bezahlt wurde,<br />

seien<br />

unzufrieden<br />

gewesen, was Dandolo bewog, eine neuere grössere und<br />

feinere Gattung, Grossi oder Matapane genannt, zu erzeugen. Das<br />

heisst wohl nichts Anderes als dass die Matapane anfänglich zum<br />

Gebrauch der Kreuzfahrer für den Verkehr mit dem Oriente geprägt<br />

wurden (wie denn auch Grösse und Zeichnung byzantinischer<br />

Münzen für sie zum Muster dienten); und Martin da Canale bemerkt<br />

in der That, dass diese nobles medailles d'argent bald überall<br />

(parmi le mond) cursirten. *i)<br />

Dasselbe nun, was Venedig mit Erfolg gethan, konnte Regensburg<br />

vorher unternommen haben, welches während des XII. Jahrhunderts<br />

im Handel der Lagunenstadt kaum zurückstand, an Bedeutung<br />

für die Kreuzzüge sie vielleicht überragte. Regensburg „war<br />

im Mittelalter<br />

der erste Handelsplatz Süddeutschlands, lange bevor<br />

sich Augsburg und Nürnberg erhoben, und die aus dortiger Münzstätte<br />

hervorgegangenen Münzen galten überall als gutes Geld .<br />

Sie hatten stets einen guten Gehalt, der gewöhnlich nie unter<br />

. .<br />

*0; Auch Grote (Münzstiid. I. S. 151) meint: „Durch die Kreuzzüge waren<br />

alle Verhältnisse des abendländischen Europa umgeändert.<br />

Ein Völkerverkehr<br />

war eingetreten, der Handel hatte sich entwickelt; der Fundamentalgi-undsatz<br />

des deutschen Münzwesens: „Der Heller gilt nur da, wo er geschlagen ist,"<br />

musste aufgegeben werden, als man eines allgemeinen Austauschungsmittels<br />

bedurfte." So sei später die Goldwährung eingeführt worden.<br />

*i) Müller, Jos. Numism. Zeitschr. Bd. XV. S. 226 fg. — Hier mag an diet<br />

Bestimmung des Vertrages von Ptolemais (1123) erinnert werden, „dass im ^—<br />

heiligen Lande den Venetianeni nicht nur in ihrem Handel unter sich, sondernHl<br />

auch dann, wenn die Venetianer anderen Einwohnern verkauften, derGebrauch<br />

des venetianischen Maasses und Gewichtes freistehen, das königliche<br />

Maass und Gewicht aber gebraucht werden sollte, wenn die Venetianer von<br />

anderen Einwohnern kauften." Wilken II. S. 498.

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