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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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unter den Kaisern Maximilian IT., Rudolph 11. und Matlüas». 377<br />

Krieges bezeichnen.<br />

Namentlich war es Böhmen mit seinen Nebenländern,<br />

wo der Gegensatz zwischen der königlichen Regierung und<br />

ihren Parteigenossen einerseits und den herrschsüchtigen Bestrebungen<br />

einer factiösen Aristokratenpartei anderseits, bald am schärfsten<br />

hervortrat. In Böhmen war es, wo die Gegner der Regierung,<br />

oder um es in bestimmterer Form auszusprechen, des Habsburger<br />

Regentenhauses, geführt von verwegenen und rücksichtslosen<br />

Parteihäuptern, schliesslich das, was nicht mehr nach ihrem Sinne<br />

zu biegen war, zu brechen sich anschickten und noch zu Lebzeiten<br />

des Kaisers Mathias die lange vorbereitete Empörung zum Durchbruche<br />

brachten.<br />

Die viele Jahre andauernden Partei-Umtriebe schlugen dem<br />

Wohlstande des Landes tiefe Wunden. Dem Bergbau, seit Jahren<br />

im Rückgange, drohte ein gänzlicher Verfall. Selbst bei den Massregeln,<br />

welche man für die Hebung desselben,<br />

sowie für die Förderung<br />

der gesammten Landescultur vorkehrte,<br />

machte sich der Einfluss<br />

der Parteiumtriebe und des Parteihasses geltend. Es lässt sich<br />

dies namentlich aus den geringen Erfolgen der ziemlich häufig in<br />

die Bergorte abgeordneten Untersuchungs- und Reformations<strong>com</strong>missionen<br />

wahrnehmen. Die mit der Durchführung der als nothwendig<br />

erkannten Reformen betrauten Beamten wurden nach wenigen<br />

Jahren von ihren Gegnern verdrängt.<br />

Welche wirthschaftliche Calamitäten sich aus dem Verfalle des<br />

Münzwesens ergaben, wurde wiederholt beleuchtet und doch stand<br />

man erst am Eingangspunkte der Katastrophe. Wir haben die ersten<br />

Anzeichen wahrnehmen können, dass einflussreiche Persönlichkeiten<br />

sich hervordrängten, um die Verwirrung im Münzwesen des Landes<br />

für ihre habsüchtigen Zwecke auszubeuten.<br />

König Mathias, dem Kaiser Rudolph H. auch das Königreich<br />

Böhmen abtreten musste, fand in demselben bei seinem Regierungsantritte<br />

vier landesfürstliche Münzstätten, und zwar zu Prag,<br />

Kuttenberg, Joaehimsthal und Budweis im Betriebe. Aus den verschiedenen<br />

Münzinstructionen, welche wir bisher kennen gelernt<br />

haben, war zu entnehmen, dass, um die Münzen im vorschriftsgemässen<br />

Korn auszubringen, der Wardein verpflichtet war, von<br />

jedem Gusse eine Probe zu machen und durfte erst dann, wenn die

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