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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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196 Johann Newald : Das österreichische Münzwesen<br />

Es wurde wiederholt aufmerksam gemaclit, dass infolge des<br />

durch Kaiser Karl V. ddo. Madrid, lO.März 1525 erlassenen Patentes,<br />

das österreichische Mtinzwesen von jenem des deutschen Reiches<br />

vollständig abgelöset worden war. i)<br />

In Uebereinstimmung<br />

befanden sich die Münzsysteme der beiden<br />

grossen Ländereomplexe lediglich während der wenigen<br />

Jahre, als auch für die österreichischen Lande die Reichsmünzordnung<br />

vom 28. Juli 1551 und jene vom 19. August 1559 in Wirksamkeit<br />

waren. 2) Die Resolution Maximilians IL ddo. Wien, 17. März<br />

1573 hob dieses Zusammengehen wieder auf, in Tirol hatte sich<br />

Erzherzog Ferdinand schon durch seine Erkläning ddo. Innsbruck,<br />

23. November 1571 von den Fesseln der für Tirol überaus nachtheiligen<br />

Reichsmünzordnung vom 19. August 1559 freigemacht.<br />

Dass in Folge dessen die österreichischen Münzhäuser auch von<br />

dem Einflüsse der nach dem Abschiede des Frankfurter Deputationstages<br />

ddo. 1. October 1571 jährlich zusammen tretenden Reichs-<br />

Probations und Valvations<strong>com</strong>missionen (siehe Seite 24) abgelöset<br />

erscheinen, ergibt sich von selbst. Schon Ferdinand I. hatte<br />

bei den im Jahre 1533 in Münzangelegenheiten gepflogenen Verhandlungen<br />

ausdrücklich erklärt, dass<br />

er sich einer Probation oder<br />

Valvation der aus seinen Münzhäusern ausgehenden Münzen nicht<br />

unterwerfe, „angesehen das wir mit vnnserm löblichen Haus Oesterreich<br />

von Alter gefreyt das wir weder mit Probation noch Appellation<br />

beswert, auch den gemeinen Müntzordnungen im Reich nit<br />

vnderw^örff'ig sein sollen." s")<br />

Nachdem in Uebereinstimmung mit seinem Bnider Karl von<br />

Steiermark, Erzherzog Ferdinand von Tirol, und schliesslicli<br />

auch Kaiser Maximilian 11. von der Reichsmünzordnung vom<br />

19. August 1559 zurückgetreten w^aren, konnten die österreichischen<br />

Münzhäuser auch nicht mehr den Beschlüssen der Reichs-Valvations-<br />

Commissionen unterworfen bleiben. Es ist selbstverständlich, dass<br />

sich aus den Münzvalvationen sehr verschiedene Resultate ergeben<br />

mussten, je nachdem für die einzelnen Münzsorten die Bestim-<br />

1) Münzwesen unter Ferdinand I. Seite 9 und 140.<br />

2) Daselbst Seite 50, ferner 59 u. f.<br />

3) Daselbst Seite 13.

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