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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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526 <strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />

n<br />

Nlcolö Papadopoli: ,,Sul valore della moneta veneziana''. Venezia 1885. Die<br />

Xnmismatik der alten Eepublik Venedig hat in dem Grafen Papadopoli einen<br />

gründlichen Forscher und eifrigen Pfleger; Besitzer einer werthvoUen Sammlung<br />

von Münzen seiner Vaterstadt, hat er auch deren numismatische Literatur um ein<br />

Bedeutendes und durchaus Neues bereichert, so u.A, durch seine Publicationeu:<br />

„Üi alcune monete Veneziane per Caudia", „Mouete inedite della zecca Veneziana",<br />

„Sülle origini della Veneta Zecca", Der Vorwurf, den Momrasen den<br />

Numismatikern macht, dass sie das Innere der Münze zu wenig beachten,<br />

welches doch „ebenso wichtig ist wie das Aeussere", tritft den Verfasser obiger<br />

Schriften nicht,<br />

denn gerade in dem vorliegenden Werke behandelt er fast ausschliesslich<br />

den „inneren "VVerth" der Venezianer Münzen und weiss dabei den<br />

engeren numismatischen, wie den national-ökonomischen Theil seines Gegenstandes<br />

passend zu vereinen und zu einem vortrefflichen Ganzen zu gestalten.<br />

Es ist dies ein neuer, aber, wie wir glauben, glücklicher und bedeutsamer Weg<br />

für die Fortentwicklung der Numismatik selbst, und durchaus kein blosser<br />

Zweig dieser Wissenschaft. In der italienischen<br />

Papadopoli<br />

numismatischen Literatur hatte<br />

auf gleichem Wege zwar einen berühmten Vorgänger, Carli-Rubbi,<br />

allein dieser blieb lange vereinsamt, und nur noch Vinc. Lazari wäre ilim entschieden<br />

gefolgt, wenn nicht sein vorzeitiger Tod das vielverheissende Streben<br />

unterbrochen hätte;<br />

Die Geschichte<br />

nun schreitet Papadopoli auf dieser Bahn rüstig vorwärts.<br />

der Entwicklung des venezianischen Münzwesens ist sehr<br />

lehrreich ; es gehören die Venezianer Münztypen zu den interessantesten nicht<br />

nur in Italien, sondern in ganz Europa; lur die Geschichte der Preise und<br />

Werthekönnen jene Münzen mehr denn andere als Massstab dienen, weil die Regierung<br />

der Republik durch lange Jahrhunderte ohne besondere politische Störung<br />

sich der continuirlichen Pflege und Sorgfalt des Münzwesens widmen konnte.<br />

Die Münzeinheit von Venedig war die Lira, nach carolingischer Eintheilung<br />

bestehend aus 20 Soldi, wovon jeder zu 12 Denari; in der ersten Zeit der<br />

Republik und einige Jahrhunderte hindurch wurde nur der Silberdenar, der<br />

1/240 Theil der Lira geprägt. Die Lira war, wie bekannt, ursprünglich auch ein<br />

Gewicht (pondus Caroli), und die Schwere derselben nimmt Papadopoli nach<br />

Gu6rard u. A. mit 7680 Grani Veneti = 407-1)2 franz. Gramm an. (Für die<br />

Richtigkeit dieser Rechnung kann der Herr Verfasser eine Bestätigung in seinen<br />

eigenen Münzen finden, siehe „Sülle origini della Ven. Zecca", denn die ersten<br />

Venezianer Denare wiegen durchschnittlich 32 Grani Ven. und es sind<br />

32 X 240 = 7680, wie oben.) Daraus berechnet sich der Werth der carolingischen<br />

Lira, den Werth eines Kilogramm Silbers zu 222*22 Francs angenommen,<br />

mit 86-87 Francs, der Werth des Soldo mit 4-34 Francs, und der Werth des<br />

Denars mit 362 Centimes. Der innere Werth des Denars fiel in den nachfolgenden<br />

Jahrhunderten durch Verminderung des Gewichtes und Verschlechterung<br />

des Feinhaltes, und es wurden später in Edelmetall nur mehr Vielfache des<br />

Denars, der Soldo, der Grosso, die Lira, der Ducato geprägt.<br />

Daraus folgt der vom Verfasser aufgestellte Satz, dass die fortwährende<br />

Steigerung des Werthes der grossen Münze, namentlich des Golddukatens,

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