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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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190 Johann Newald: Das österreichische Münzwesen<br />

Kaiser zunächst darauf hinweist^ wie ihr Vater Kaiser Ferdinand I.<br />

nach vielen Bemühung-en die 1559er Münzordnung eingeführt, daher<br />

es hoch bedenklich erscheint, ,,dass Hauss Oesterreich der erst<br />

Stanndt sein solle, der solche Constitution retractiren vnnd mit der<br />

guete der Münz fallen sollte". Der österreichische Gesandte werde<br />

daher den vom Erzherzog gestellten Aenderungsvorschlag nicht<br />

einbringen, sondern nur den Antrag auf die vollständige Durchführung<br />

der 1559er MUnzordnung durch alle Münzstände und die<br />

strenge Handhabung der gegen die Verbreitung geringer und die<br />

Ausfuhr guter Münzen erlassenen Mandate stellen und hiezu den<br />

Termin eines Jahres proponiren. Sollte nach Ablauf desselben diesem<br />

Antrag nicht allerorts nachgelebt werden, dann würden ,,wir<br />

gebrüder der münz lialben nach Vnnser eignen unvermeidlichen<br />

Nodturfft handeln-. Es bestehe kein Zweifel, dass über diesen<br />

I<br />

Antrag ein grosser Tlieil der Münzstände ..auf Ringerung des<br />

MUnnz Schrot vnnd Khorn oder sonst auf Freilassung deß Münzens<br />

dringen werden", womit schliesslich dasjenige, was der Erzherzog<br />

anstrebt, ebenfalls erreicht wäre. Nachdem der Reichstag in die<br />

Verhandlungen über das Münzwesen schon in der nächsten Zeit<br />

eingehen dürfte, wurde der österreichische Gesandte in diesem<br />

Sinne informirt; der Erzherzog möge die Zustimmung geben, seine<br />

besonderen Anliegen jedoch thunlichst bald mittheilen.<br />

An den Erzherzog Karl von Steiermark wurde ddo. Speyer,<br />

17. September 1570 eine Abschrift der vom Erzherzog Ferdinand<br />

eingebrachten Beschwerde übermittelt und zugleich bekannt gegeben,<br />

was in dieser Angelegenheit veranlasst worden ist, er möge<br />

alsbald seine Anträge einbringen, i)<br />

Die Antwort des Erzherzogs Ferdinand erfolgte schon ddo.<br />

Innsbruck, 27. September 1570. Er gab seine Zustimmung, dass<br />

der österreichische Gesandte am Reichstage die Münzangelegenheit<br />

im Namen der drei Brüder vertrete.<br />

Er theilte jedoch nicht die Ansicht,<br />

dass sich die Stände für eine Abänderung der Münzordnung<br />

entschliessen werden,<br />

denn der Mehrzahl derselben, die auch nicht<br />

1) Sämmtliche Acten im k. k. H. K. A,. Fase. 17316. Der Landvogt Ylsiing<br />

erwähnt in seiner Aeusserung vom 8. September 1570 einer Münzstätte zu<br />

Schlackenwald in Böhmen.<br />

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