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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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i<br />

316 Johann Newald: Das österreichische Müuzvesen<br />

grössere, geschlossene Landgebiete bezeichnen, die übrigen „Herr<br />

Schäften und Lande" waren ohne Zusammenhang über einen<br />

grossen Theil von vStidvvest-Deutschland zerstreut.<br />

Diese Zerrissenheit der dem Erzherzog zugefallenen Besitzungen<br />

hatte auf den Münzverkehr in denselben einen höchst nachtheiligen<br />

Einfluss. Es war unmöglich, sie gegen das Eindringen von<br />

geringhaltigen Geldsorten, mit denen damals die Länder aus den<br />

zahlreichen kleinen<br />

deutschen Münzstätten überschwemmt wurden,<br />

abzuschliessen. Eine Hilfe konnte sich nur ans einer durchgreifenden<br />

Ordnung des Reichsmünzwesens ergeben. Bereitwillig betheiligte<br />

sich der Erzherzog durch Abgeordnete zur Bekämpfung der<br />

allgemeinen Calamität an verschiedenen Kreis-Münztagen; die<br />

geringen Erfolge, welche mit allen diesen Verhandlungen, Beschlüssen<br />

und Anträgen erzielt wurden, scheinen den Anlass zu<br />

jener tiefgehenden Verstimmung desselben gegen die zahlreichen,<br />

ihr Interesse rücksichtslos verfolgenden deutschen Münzstände<br />

gegeben zu haben, welche Verstimmung sich in unverholener Weise<br />

bei den im Kapitel HI geschilderten, die Reichsmünzordnung vom<br />

19. August 1559 betreffenden Verhandlungen aussprach.<br />

Nach dem Tode des Kaisers Ferdinand L verblieb Erzherzog<br />

Ferdinand noch bis zum Schlüsse des Jahres 1560 als Statthalter<br />

in Böhmen. Er hielt am 17. Jänner 1567 seinen Einzug in<br />

Hall und<br />

Innsbruck. Die Regierung der ihm zugefallenen Länder hatte er,<br />

unmittelbar nach dem Tode des Kaisers nocii von Prag aus, in ganz<br />

selbständiger Weise eingerichtet. Das Münzwesen anbelangend<br />

ordnete er alsbald die Prägung mit seinem „Piltnuss, Titel vnnd<br />

Wappen" an. Dem Haller Münzhause stand als Münzmeister ThomanKrumpp<br />

vor. Wardein und zugleich Eisenschneider war<br />

Jacob Bertorf. Die ersten Guldenthaler des Erzherzogs Ferdinand<br />

sind vom Jahre 1565, sie lassen die Hammerprägung erkennen,<br />

d. h. sie wurden ,.ge schlagen".<br />

Im Kapitel II wurde eingehend nachgewiesen, mit welcher<br />

Sorgfalt sich der Erzherzog die Verbesserung der Münzfabrikation<br />

durch die Einführung<br />

der Walzenprägung angelegen sein Hess.<br />

Es kommen Varianten eines zierlichen Guldenthalers ohne Jahrzahl<br />

vor, auf denen die Darstelluni!- des Brustbildes ziemlich

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