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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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98 C. Domanig: Einige Babenberger Münzen<br />

Wir begegnen ähnlichen Darstellungen, Kentanren, zwei Löwenleibern<br />

unter einem Löwenkopf 33) und dergl. an unzähligen Orten.<br />

Dasselbe gilt von dem Revers. Dieser „Samson" oder ,,David"<br />

constringens ora leonum (denn nichts Anderes kann die Darstellung<br />

bedeuten) 34) findet sich nach Bock 35) zu Chur und Mastricht, zu<br />

Benediktbeuren und Wien wie zu Palermo auf sarazenischen Geweben<br />

des IX. Jahrhunderts; aber wo und wie viele Male erst in der<br />

folgenden Zeit! Viele Beispiele dieser Art führt Heider an; ..doch eine<br />

vollständige Aufzählung wäre ermüdend und nutzlos.<br />

Ich frage nun: darf und muss man nicht aus der Anwendung<br />

solch allgemeinster Bilder und bei dem gleichzeitigen Abgange<br />

jedes individualisirenden Zeichens zu dem Schlüsse gelangen, dass<br />

man mit der Ausgabe dieser Münze eben auch ein allgemeines, ein<br />

internationales Interesse fördern wollte oder zu fördern vorgab:<br />

— das Interesse der Kreuzfahrer?. . .<br />

^^ 3«<br />

Hiezu lag, um nun die Frage von einer anderen, mehr kaufmännischen<br />

Seite zu beleuchten,<br />

auch eine dringende Veranlassung<br />

vor. Der Chronist des dritten Kreuzzuges — denn ungefähr dieser<br />

Zeit muss, nach ihrem Stile zu urtheilen, unsere Regensburger<br />

Münze angehören — Ansbert erzählt uns von Bedrückungen,<br />

welche die Kreuzfahrer von Seite ungarischer Wechsler zu<br />

erdulden hatten: ,Jn<br />

. . . . <strong>com</strong>mutatione denariorum vel argenti<br />

Ungari graviter nostros angariaverunt, quippe qni pro duobus Coloniensibus<br />

V tantum suos et pro duobus Frisacensibus IV dabant<br />

Ungaricos et proRatisponense unum Ungaricum, qui vixVeronensem<br />

valebat." 37)<br />

Mit gebundenen Händen also war man der Willküi und<br />

83) Diesen z. B. am Portal von St. Stephan in Wien und an einem Capital<br />

in Millstadt in Kärnten (Mitth. der Central-Comm. Bd. XI, S. 56).<br />

8*) Vergl. die bei Reichenbach gefundene Münze, Obermayr VIII. n. 104,,<br />

wo Simson mit dem Thore oder an Säulen rüttelnd.<br />

35) Mitth. der Central-Comm. Bd. V.<br />

36) Ueber Thiersymbolik etc. S. 22 fg.<br />

37) Ansbert, Ausg. v. Tauschinsky und Pangerl in den Fontes rer. Austr.<br />

I. Abthlg. V. Bd. S. 19. — Um nur annähernd einen Begriflf von der Grösse<br />

dieses Wuchers zu geben, sei an die Stelle bei Meichelpeck (Obermayr 1. c.<br />

S. 280) ad a. 1278 erinnert; „Quilibet denurius Frisacensis valere debet<br />

XII parvulos Veronenses."<br />

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