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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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404 Johann Newald: Das österreichische Münzwesen<br />

beschlossen, dass nur jenen Reichsständen, welche eigene Bergwerke<br />

auf Edelmetalle besassen, der Betrieb eigener Münzstätten<br />

gestattet bleiben soll, während alle übrigen Münzstände mit<br />

ihren Münzprägungen in die Kreismünzhäuser, welche unter<br />

geschwornen Mtinzmeistern und Wardeinen stehen sollten, zu weisen<br />

wären.<br />

Als jede Hoffnung auf eine durchgreifende Handhabung der<br />

Reichsmttnzordnung aufgegeben werden musste, sah sich<br />

Kaiser Maximilian IL über Drängen seiner Brüder,<br />

der Erzherzoge<br />

Ferdinand von Tirol und Karl von Steiermark, auch die Vorstellungen<br />

der Stände seiner Länder würdigend, genöthiget, im Jahre<br />

1573 von derselben zurückzutreten. Von der drückenden Fessel<br />

befreit, entwickelte sich nunmehr das österreichische Münzwesen<br />

unter den Kaisern Maximilian IL, Rudolph H. und Mathias, in einer<br />

das wirthschaftliche Interesse dieser Länder thunlichst wahrenden<br />

Weise. Korn und Schrot der aus den österreichischen Münzhäusera<br />

ausgegangenen groben und kleinen Geldsorten wurden<br />

lediglich nach den Anforderungen, welche sich aus dem wirthschaftlichen<br />

Zustande der österreichischen Lande, auch nach anderen<br />

massgebenden Factoren, ergaben, festgestellt; — auf die in den<br />

ausserösterreichischen deutschen Ländern, auf dem Gebiete des<br />

Münzwesens herrschenden Verhältnisse konnte dabei keine Rücksicht<br />

mehr genommen werden.<br />

Man hat einen Theil der mit Brustbild und Titel österreichischer<br />

Regenten, welche römische Kaiser waren, ausgeprägten<br />

Thaler als „Kaiserthaler'^ bezeichnet, womit wohl gesagt werden<br />

wollte, dass dieselben speciell für das Reich und für den Verkehr<br />

im Reiche bestimmt waren. Durch diese Zutheilung, bei<br />

welcher überdies ohne irgend einen klaren Gesichtspunkt oder ein<br />

bestimmtes Prineip vorgegangen wurde, hat man den Zusammenhang<br />

der aus österreichischen IMünzhäusern ausgegangenen Thaler<br />

und deren Untertheilungen in höchst bedauerlicher Weise aufgelöst.<br />

Das Studium des österreichischen Münzwesens ist<br />

durch diesen Vorgang nicht gefördert worden. Während in Bezug<br />

auf Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der<br />

aus österreichischen<br />

Münzhäusern ausgegangenen Münzsorten alle übrigen

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