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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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324 Jobann Xe-wald: Das österreichische Miinzwesen<br />

Es dürfte iiuDmehr die Frage gestellt werden, ob in den Jahren<br />

1582 und 1583 zu Ensisheim eine ganz neue Münzstätte errichtet<br />

wurde, oder ob Erzherzog Ferdinand den dortigen, während einer<br />

längeren Zeit unterbrochenen Münzbetrieb damals wieder aufnehmen<br />

liess. Da mir die zur quellensicheren Beantwortung dieser Frage<br />

erforderlichen Actenbehelfe fehlen, erlaube ich mir, meine Ansicht<br />

dahin auszusprechen,<br />

dass in den Jahren 1582 und 1583 zu Ensisheim<br />

eine ganz neue Münzstätte begründet wurde und dass die<br />

höchst vereinzelt vorkommenden, mit dem Brustbilde Ferdinands I.<br />

und dem Wappen von Elsass bezeichneten Münzen zu Hall geprägt<br />

worden sind.<br />

Indem wir in das Haller Münzhaus zurückkehren, dürfte es von<br />

Interesse sein, den Umfang des dortigen Geschäitsbetriebes kennen<br />

zu lernen. Es wurde oben betont,<br />

dass derselbe seit der Einführung<br />

der neuen Thalerprägung wesentlich gesteigert worden war. Für die<br />

Kegierungszeit des Erzherzogs Ferdinand dürfte es genügen, die<br />

Ergebnisse einzelner Jahrgänge mitzutheilen. Es wurden geprägt<br />

im Jahre 1579<br />

:i83.266 Thaler zu 68 Kreuze<br />

**^<br />

1585 320.101<br />

„ „ 1587 503.615<br />

„ „ 1589 869.713 '.-<br />

1<br />

..<br />

„ „<br />

loOU 942.5S2 „ „ 68 „<br />

„ „ 1593 fand ein wesentlicher RUckgang in der Thalerprägung<br />

statt, es wurden ausgebracht 302.168 Stücke, dagegen]<br />

stieg im Jahre 1595, als dem Sterbejahre des Erzherzogs, die Thalerprägung<br />

wieder auf 704.352 Stücke. Die Ausbringung von Halbthalern<br />

beschränkte sich auf eine verhäUnissmässig geringe Zahl,<br />

daher auch diese Münzen ziemlich selten anzutreffen sind.<br />

Von den zwei- und mehrfachen Thalerstücken, welche in ziemlich<br />

zahlreichen Varianten vorkommen, scheinen nur jene, welche!<br />

aus den ersten Eegierungsjahren des Erzherzogs stammen, als Geldj<br />

in Umlauf gekommen zu sein. Die spätem, welche, wie schon aus<br />

Ferdinands Gesichtszügen zu entnehmen ist, in den letzten Jahren]<br />

seiner Regierung geprägt wurden, dürften lediglich als Präsentmünzen<br />

und bei besonderen Anlässen, wie beim Besuche fürstlicher^<br />

Gäste im Münzhause zu Hall, als „Verehrungen'^ abgegeben worden

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