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Evaluation zur Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen ...

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<strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Strukturfondsför<strong>der</strong>ung <strong>im</strong> BAP<br />

Arbeitspaket I: <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Umsetzung</strong>sstrukturen<br />

Die Gesellschaften sind in <strong>der</strong> Folge mit dem Dilemma konfrontiert, „Dienerin zweier Herren“ zu<br />

sein. Auf <strong>der</strong> einen Seite werden diese mit <strong>der</strong> <strong>Umsetzung</strong> des Beschäftigungspolitischen Aktionsprogramms<br />

(BAP), d. h. <strong>der</strong> Ausgestaltung und <strong>Umsetzung</strong> des Handlungssystems beauftragt. Auf<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite for<strong>der</strong>t das ESF-OP eine finanziell und inhaltlich mit dem ESF-OP konforme<br />

<strong>Umsetzung</strong>. Angesichts <strong>der</strong> unterschiedlichen inhaltlichen und finanziellen Zielvorgaben sowie <strong>der</strong><br />

begrenzten finanziellen Mittel eine unlösbare Aufgabe.<br />

� Die <strong>im</strong> Konzept <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung vorgesehene klare Trennung<br />

strategischer und operativer Verantwortungsbereiche wird durch den institutionellen <strong>Rahmen</strong><br />

nicht konsequent umgesetzt ►<br />

Die „Neuordnung <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung“ in <strong>der</strong> Freien Hansestadt Bremen ist nicht nur ein<br />

Organisations- son<strong>der</strong>n auch und vor allem eine Steuerungskonzept. So <strong>im</strong>pliziert die vorgesehene<br />

Reduzierung <strong>der</strong> Verwaltung auf die Kernaufgaben <strong>der</strong> Gewährleistung und Steuerung <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

eine Steuerung über Ziele. Insofern soll sich die strategische Ebene, wie <strong>im</strong> Kapitel 4 ausführlich<br />

dargelegt, auf die Vorgabe finanzieller und inhaltlicher Zielsetzungen (Planung), die Schaffung<br />

effektiver und wirtschaftlicher Strukturen (Implementierung) sowie die Kontrolle und Bewertung<br />

(Controlling / <strong>Evaluation</strong>) <strong>der</strong> erzielten Ergebnisse <strong>im</strong> Lichte <strong>der</strong> Zielsetzungen (Soll- / Ist)<br />

konzentrieren.<br />

Die dargestellten Prozesse <strong>der</strong> Programmplanung und <strong>der</strong> Wettbewerbsverfahren sehen allerdings<br />

ebenso wie die Leitlinien weiterhin eine enge, stetige und durchgängige Verzahnung <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung<br />

von Fachverwaltung und Gesellschaften vor. Explizit heißt es in den Leitlinien: „Alle<br />

sowohl die Gesellschaft als auch den Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales<br />

berührenden fachlichen Fragen <strong>der</strong> <strong>Umsetzung</strong> bzw. Steuerung werden grundsätzlich gemeinsam<br />

mit dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung erörtert. Die Erörterung findet bilateral auf Arbeitsebene<br />

durch die jeweils betroffenen Mitarbeiter statt. Fragen von grundsätzlicher bzw. übergreifen<strong>der</strong><br />

Bedeutung werden <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> von Gremien (Arbeitsgruppen / Jour fixe) erörtert“ (ebd. S. 4).<br />

Dieser beteiligungs- und abst<strong>im</strong>mungsorientierte Ansatz <strong>der</strong> Steuerung verwischt die Verantwortlichkeiten<br />

zwischen den Ebenen und erschwert in <strong>der</strong> Folge die Zurechenbarkeit von Ergebnissen.<br />

Insofern wird eine wesentliche Stärke des Konzepts <strong>zur</strong> Neuordnung <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung,<br />

nämlich die Verbindlichkeit und Transparenz eines klaren Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnisses,<br />

durch den bestehenden institutionellen <strong>Rahmen</strong> nicht in ausreichendem Maße gestützt.<br />

� Die Trennung von strategischer und operativer Ebene wird in <strong>der</strong> Praxis nicht gelebt ►<br />

Die <strong>im</strong> institutionellen <strong>Rahmen</strong> angelegte enge Zusammenarbeit von strategischer und operativer<br />

Ebene auf allen Ebenen <strong>der</strong> Steuerung und <strong>Umsetzung</strong> <strong>der</strong> Landesarbeitsmarktpolitik spiegelt sich<br />

auch in <strong>der</strong> Praxis wie<strong>der</strong>. Beide Seiten, sowohl die Gesellschaften, als auch die Fachverwaltung<br />

agieren teilweise <strong>im</strong> Kompetenzbereich des jeweils an<strong>der</strong>en Partners.<br />

So nehmen die Gesellschaften Einfluss auf die Ausgestaltung <strong>der</strong> Landesarbeitsmarktpolitik, <strong>im</strong><br />

abstrakten Sinne also auf das Zielsystem, beispielsweise durch Vorlagen für Programmgestaltungen,<br />

meinungsbildende Veranstaltung wie ‚bag diskurs’ o<strong>der</strong> direkte Kontakte zu politischen<br />

Entscheidungsträgern bzw. –trägerinnen.<br />

Umgekehrt wirkt die Fachverwaltung in das operative Tagesgeschäft <strong>der</strong> Gesellschaften hinein.<br />

BAP-<strong>Evaluation</strong>-Schlussberichtv01.doc<br />

9. Mai 2008<br />

© Steria Mummert Consulting AG Seite 138 von 452

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