Evaluation zur Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen ...

Evaluation der EU-Strukturfondsförderung im BAP
Genderstrategie
sechs Kategorien bezogen auf das Thema Gleichstellung (siehe 8.1.3) und die damit verbundene
Steuerungsmöglichkeit werden hier nicht aufgegriffen.
In Kapitel 5.2.1 wurde das vorgesehene Ziel- und Handlungssystem für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik
des Landes Bremen in der neuen Förderperiode 2007 bis 2013 bewertet. Die hier
behandelte Doppelstruktur und die damit einhergehenden Friktionen für die Möglichkeit einer kohärenten
Steuerung im Sinne eines „Top-down“ treffen insbesondere auf das Querschnittsziel Chancengleichheit
bzw. die Strategie Gender Mainstreaming zu. So durchbrechen die Fördergrundsätze wie
dargestellt die Zuordnungslogik der Zielsysteme, da das BAP-Handlungssystem „eine eigene Steuerungsintention
besitzt“ (s. o.). Die Formulierung einer Genderstrategie ist jedoch auf Kohärenz angewiesen.
Ausgewiesene Gleichstellungsbedarfe müssten sich im Handlungssystem spiegeln.
Empfehlung 31:
Im Rahmen der Genderstrategie sollen Zuordnungslücken geschlossen werden, in dem eine
kohärente Zielsystematik für das Querschnittsziel Chancengleichheit schaffen.
Dies umfasst im Einzelnen:
� Da sowohl innerhalb als auch zwischen dem ESF-Zielsystem und dem BAP-Zielsystem Zuordnungslücken
hinsichtlich des Querschnittsziels Chancengleichheit bestehen, ist hier eine integrierte
Zielsystematik für Chancengleichheit zu schaffen, die die Gleichstellungsziele kohärent bis auf die
Ebene der Unterfonds zuordnet.
� Ein entsprechendes Indikatorensystem muss Zielgrößen mit positiven Wirkungen auf Chancengleichheit
enthalten. Um nicht einen statistischen Status quo zu reproduzieren, müssten Quoten
über dem Anteil von Frauen an der jeweiligen Gruppe (Arbeitslose, Beschäftigte) bzw. als Mindestwert
formuliert werden.
� Zielgruppen: Arbeitsmarktrelevante Zielgruppen innerhalb der Gruppe Frauen werden kaum benannt,
dies sind a) Berufsrückkehrerinnen, b) Alleinerziehende (mehrheitlich Frauen) sowie Migrantinnen,
auch hier wären Indikatoren auszuweisen.
� Das im ESF-OP angelegte Bewertungskriterium der Klassifizierung von Projekten sollte in den
weiteren Steuerungsdokumenten aufgegriffen werden. Ein jeweiliger Anteil an Projekten bzw. ein
anzustrebender Anteil der Mittelverteilung für Projekte mit bestimmter Gender-Klassifizierung (z. B.
frauenspezifisch/männerspezifisch) sollte für die einzelnen Handlungsfelder ausgewiesen werden
und müsste dann in der entsprechenden Verteilung für die einzelnen Unterfonds aufgegriffen werden.
Im Folgenden werden für die verschiedenen Ebenen des Handlungssystems die wesentlichen Anforderungen
an die Steuerungsdokumente zur Umsetzung einer Gender Strategie skizziert:
BAP-Evaluation-Schlussberichtv01.doc
9. Mai 2008
© Steria Mummert Consulting AG Seite 439 von 452