Evaluation zur Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen ...

Evaluation der EU-Strukturfondsförderung im BAP
Arbeitspaket I: Evaluation der Umsetzungsstrukturen
� Das bisherige Berichtswesen wird IT-seitig bisher durch das Verfahren VERA unterstützt. Eine
auf das Berichtswesen spezialisierte Standardsoftware und/oder ein für flexible Auswertungen
entlang unterschiedlicher Analyseebenen zu nutzendes Werkzeug (Data Warehouse) ist im
IT-Gesamtverfahren bisher nicht integriert. In der Folge sind die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität
des Berichtswesens an neuen Anforderungen (z. B. Berichtsstruktren/BAP-Neustrukturierungen)
beschränkt.
� Externe Vorgaben hinsichtlich der Programmdurchführung, z. B. die fondsübergreifenden Finanzierungen
von Projekten und/oder die zielgruppenübergreifende Förderung innerhalb eines
Projektes können im bestehenden IT-Verfahren bisher nicht differenziert ausgewiesen werden
und beeinträchtigen die Aggregationsfähigkeit der Daten. Dies führt zu fehlerhaften bzw. mehrdeutigen
Auswertungen (z. B. Doppelzählungen), die im Rahmen der Berichtslegung nur durch
einen hohen manuellen Plausibilisierungsaufwand vermieden werden können. In gleicher Weise
wirkt sich auch die unvollständige Umsetzung der BAP-Restrukturierung im Jahr 2005 aus.
� die Prozesse der Berichterstellung:
► Der Prozess der Berichtslegung ist zumindest auf der Ebene des Programmcontrollings
durch einen geringen Standardisierungsgrad sowie ein hohes Maß an manueller Fertigung
geprägt. Die Folgen sind geringe Aktualität und Wirtschaftlichkeit sowie fehlende Transparenz.
� Jede Gesellschaft liefert Angaben zur eigenen Umsetzung. Insofern ist der Prozess der Berichterstellung
(der Datenbeschaffung) durch parallele Zuständigkeiten der Gesellschaften geprägt.
Ausnahme ist die Berichterstattung zu den Strukturfonds durch das Referat 15. Die Daten
für die ESF-Berichterstattung werden direkt aus der FEEDBACK-Datenbank sowie der VERA-
Datenbank ermittelt.
� Die parallele Bearbeitung führt u. a. zu längeren Vorlauf- und Erarbeitungszeiten, z. B. beim
Fachcontrolling. So müssen ad hoc auftretende Anforderungen und Fragen in einem solchen
Berichtswesen an alle Akteure kommuniziert und dort an mehreren Stellen bearbeitet werden.
Taucht nach der Datenlieferung ein Fehler auf, müssen die Datenreports wiederum am Entstehungsort
der Daten neu oder modifiziert abgefragt und korrigiert werden. Dies erhöht einerseits
den Abstimmungsaufwand und die Fehleranfälligkeit im Prozess. Gleichzeitig wird die Aktualität
des Berichtswesens eingeschränkt.
� Daten, die den Berichten zu Grunde liegen, werden dezentral aus mehreren Systemen abgefragt
und stets manuell aufbereitet. Hierzu nutzen die Gesellschaften manuelle Abfragen und
undokumentierte Hilfsmittel. Dezidierte Berichtswerkzeuge, die die Berichtsanforderungen
„auf Knopfdruck“ mit Daten befüllen, stehen nicht zur Verfügung.
� Der hohe manuelle Aufwand für die Datenbeschaffung und -plausibilisierung schlägt sich in
den finanziellen Aufwendungen nieder. So lagen die Aufwendungen für die Erstellung des
Fach- und Finanzcontrollings im Jahr 2005 alleine bei bag und BRAG bei ca. 500.000 Euro. 26
26 Quelle: Leistungsverträge; bag: 328 TEuro; BRAG: 166 TEuro.
BAP-Evaluation-Schlussberichtv01.doc
9. Mai 2008
© Steria Mummert Consulting AG Seite 207 von 452