Evaluation zur Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen ...

Evaluation der EU-Strukturfondsförderung im BAP
Genderstrategie
Wettbewerbsverfahren, insbesondere bei der Auswahl sowie der Begleitung von Projekten dafür Sorge,
dass die jeweiligen Gleichstellungsziele in den jeweiligen Programmen umgesetzt werden. Dies
sollte in die Leistungsvereinbarungen mit den Gesellschaften aufgenommen werden und mit entsprechenden
personellen und/oder finanziellen Ressourcen ausgestattet werden.
Um diese Aufgabe wahrzunehmen, ist noch nicht ausreichend fachliche Genderkompetenz in den
Gesellschaften verankert. Die derzeit eingesetzten Gender-Beauftragten sind nicht ausreichend ausgestattet
und abgesichert, um eine durchgehende qualifizierte Genderberatung nach innen (Gesellschaften)
und nach außen (Träger) zu leisten. Das Aufgabenspektrum zur Umsetzung der Genderstrategie
auf der operativen Ebene umfasst:
� Die Entwicklung und Erprobung von fachlichen Arbeitshilfen für die Integration von Gender-Aspekten
in einzelne Förderbereiche,
� die Durchführung von auf den Förderbereich bezogene Schulungen und den Einsatz von Gender-
Wirkungsketten (s. u.) als Steuerungs- und Lerninstrument für die Projektauswahl und -begleitung,
� eine trägerübergreifende Vernetzung hinsichtlich guter Praxis der Umsetzung von Gender
Mainstreaming. Die Trägerbefragung hat deutlich gemacht, dass es bereits eine Vielzahl an Ansatzpunkten
und Umsetzung von Gender Mainstreaming auf dieser Ebene gibt (siehe Kapitel 5.4).
� die Dokumentation von Beispielen guter Praxis sowie Veröffentlichung.
Hierzu sind zwei Varianten möglich:
� Eine Gender-Fachberatung, die gesellschaftsübergreifend tätig ist und als „flying expert“ einerseits
die Mitarbeitenden der Gesellschaften und andererseits die Träger berät. Diese Funktion sollte
auf Zeit angelegt sein und nicht die Aufgabe der Umsetzung der Querschnittsaufgabe Chancengleichheit
übernehmen, sondern die jeweils Verantwortlichen hierbei unterstützen, da ansonsten
eine Delegation der Querschnittsaufgabe erfolgt. Die Fachberatung sollte von den Gesellschaften
selbst in Form einer Stelle geschaffen werden.
� Ein Multiplikator/innen-Modell, das die Gesellschaften initiieren und verantworten. Wesentliche
Teile der oben beschriebenen Aufgaben könnten über die Beauftragung Externer erfüllt werden
bzw. über die Vernetzung von Wissen zwischen den Gesellschaften und verschiedenen Trägern.
Empfehlung 32:
Die Querschnittsaufgabe Chancengleichheit soll organisatorisch in einem Referat gebündelt
werden. Dieses Referat ist mit entsprechender Gender Mainstreaming-Kompetenz auszustatten.
Zielführend ist eine klare Zuständigkeit auf der Ebene der strategischen Steuerung der Querschnittsaufgabe
Chancengleichheit, die in einem Referat gebündelt und mit entsprechender Gender
Mainstreaming-Kompetenz ausgestattet ist.
Für die operative Ebene sollte die Umsetzung der Genderstrategie in die Leistungsvereinbarung der
Gesellschaften aufgenommen werden. Die entsprechenden Aufgaben auf Ebene der Gesellschaften
und der Träger sollten entweder durch eine Gender-Fachberatung (als Flying Expert) oder durch ein
Multiplikator/innen-Modell gewährleistet werden.
BAP-Evaluation-Schlussberichtv01.doc
9. Mai 2008
© Steria Mummert Consulting AG Seite 442 von 452