Evaluation zur Umsetzung der EU-Strukturfondsmittel im Rahmen ...

Evaluation der EU-Strukturfondsförderung im BAP
Genderstrategie
Frauen und Männern aufgezeigt. Bei der Darstellung wird oft zwischen Bremen und Bremerhaven
unterschieden. Hier kommen teilweise deutliche Unterschiede der Regionen zum Vorschein. Deutlich
wird zudem, dass mit dem Inkrafttreten des SGB II der Anteil der geförderten Frauen in Bremen und
Bremerhaven stark abnahm. Er problematisiert in diesem Zusammenhang die Rahmenbedingungen
der Förderung und zeigt, dass eine hohe Anzahl an Frauen aufgrund der Konstruktion der „Bedarfsgemeinschaften“
als Nichtleistungsbezieherinnen unter das SGB III fällt.
Der Bericht ist somit nicht nur eine solide Datenquelle zur Gleichstellungssituation im Land Bremen,
sondern er zeigt darüber hinaus Zusammenhänge und Blindstellen auf, die bei einer gleichstellungsorientierten
Arbeitsmarktpolitik im Land Bremen zu berücksichtigen sind.
Fazit: Eine Genderstrategie kann in bestimmten Themenfeldern auf einer guten Datenlage beruhen.
Zur Strategie sollte allerdings auch eine weitere Erhebung von nach Geschlecht differenzierten Daten
und den genannten Bereichen gehören. So definierte die Studie zu Gender Mainstreaming in der Ziel
2 Förderung definiert Bedarfe an geschlechtsdifferenzierten Daten in den Bereichen Familie und Vereinbarkeit
von Beruf und Familie, der vertikalen Segregation des Arbeitsmarktes, Einkommensunterschiede
zwischen Frauen und Männern sowie Existenzgründungen und InhaberInnen von Firmen (vgl.
Frey/Claus u. a. 2007, S. 38). Weitere Datenbedarfe sind hinsichtlich des Geschlechterverhältnisses
in der Beschäftigungssituation von Frauen und Männern mit Migrationshintergrund zu sehen sowie
weiteren Unterzielgruppen, wie Alleinerziehende oder Berufsrückkehrer/innen.
Empfehlung 30:
Bestehende Wissenslücken zu Gleichstellung sollen geschlossen werden. Eine Erweiterung
der Gleichstellungsstatistik vorgenommen werden.
Zu schließende Lücken hinsichtlich Gleichstellungsstatistik bestehen in den Themenbereichen, Vereinbarkeit
von Beruf und Familie, Vertikale Segregation, Geschlechterverhältnisse in der Migrationsbevölkerung
Bremens sowie Einkommensunterschiede verschiedener Gruppen von Frauen und Männern.
Anzustreben ist in Zukunft eine konsequente Differenzierung nach Geschlecht sowie Gleichstellungsaspekte
als integraler Bestandteil von fortlaufenden Studien und Analysen zum Bremischen Arbeitsmarkt.
Ferner gilt es im Rahmen der Datenerhebung auch, regionale und gruppenspezifische Ausgangsbedingungen
von Frauen und Männern zu berücksichtigen, so zum Beispiel die Situation von
Berufsrückkehrer/innen oder Alleinerziehenden.
8.3 Stufe 2: Ziel- u. Handlungssystem ► Chancengleichheit/Gleichstellung
Eine kohärente Genderstrategie greift in den einzelnen Steuerungsinstrumenten die übergeordneten
Ziele in adäquater Weise auf und integriert diese in verschiedener Weise in das vorhandene Zielsystem.
Dazu ist es notwendig, Ziele auch in ihrer Gleichstellungsdimension zu definieren und Indikatoren
geschlechterdifferenziert zu formulieren. Darüber ist es notwendig, explizite Ziele für Chancengleich-
BAP-Evaluation-Schlussberichtv01.doc
9. Mai 2008
© Steria Mummert Consulting AG Seite 433 von 452