ttu_rbmc01_000049.pdf

145
fdn muffen, ald jeber anbern .Jungfrou bic SBaf)l gmifcben
einem fünfgigjö^rigen SJlann unb einem gmongigjä^gen Jüugs
ling.
^rogt fie nun, »er »aren bie Jungfrouen, unb »o führten
fte ifire ©cfougenenen ^in? Slntwort: Gd IcBcn in ©oralo»
g»ri reidbe unb ongefebene beutfdf)egamilienoäter; berTcutfd^e
tommt, »ie bod OucdtfilBcr, übcrott burd^, »enn er fd^on fein'd
ift, Sribe gomilien waren bed SlBcnbd üorf)er, wie gewöl^nUd^,
Beifammen, unb fprod^cn oon atterlei, „Jft'd wo^r," — fogte
ber Gine, — „bofe morgen bculfd^e Kriegdgcfojigenc ontoms
men?" —„©ie ffnb fd^on ongcfogt," crioiberlc mon i^, —
,,Tie armen SJienfdf)cn l^oBen einen fd^loeren ©ong," — fprod^
me^müt^ig eine ber SJlutter. Ta trat bic aUere Jungfrau
i^rcn Satcr an: SBcrben wir aud^ dnen befommen, — mdn
SSater? — SBie forgUd^ wottte id) gldc^ dner Todf)tcr ober
©d^weffer fein pftegen, unb il)n tröffen. Ter Satcr erwiberte:
„Ten ©efangenen bettet man tüd^t auf Slofen. ©ic werben
in ben bürfligflcn Hütten untcrgebrad^t." — „Cbcr wotttet
tl^r ben ni*t fdbft einen dnlaben, ober eud^ einen audbitten
oon bem Hauptmann i^rcr Sewacf)ung?" — ,,'Z)ai tonnte
mir übel gebeutet werben," — erwiberte ber Satcr, — „fte
ftnb grinbc bed Satcrlonbcd, in weld)cd wir, fdbft ald gremb;
lingc oud il)rcr Heimatf), ftnb oufgenommen worben. SBir
bürfen bie geinbe nid)t old unfere Sanbgleute ertennen. Tod^
menn einen üon i^nen mir bad ©cf)idfal o^ne mein But^n
entgcgcnfüf)rt, Witt id^ mid) fdner nidf)l entfd)lagen, unb ebenfo
i^xad) aud) hex Satcr ber anbern Jungfrau. Ta rebeten bie
beiben Töi^ter mtt einonber, unb lddl)tftunig unD gutmüthig,
mie bie Jugenb ift, befd)loffcn ffc, wenn bie ©efangenen tämen,
gu t^n, wag fte ll)alen.
SlnfingUc^ fuf)rcn fte ein wenig um ben Tvaaoport ^erum,
mie wenn man auf ben Jo^rmortt ge^t, um eingutaufen.
SJlon fte^t guerft bic Sßaarc an, wad ba ift, e^c man .uir gc;
rabcwo^l tauft, bod Slä*ffe bad Sefte. Sllg aber bic Jung;
fronen ben Hauptmann erblidten, wie er bo ftanb, »enig gc;
beugt oon feinen Seiben, unb angefd^miegt an ibn ben gnug;
Gebers SEBerte III. 10