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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Finanzmarktgesetzgebung, der Wirtschaftsgesetzgebung, der Handelsgesetzgebung<br />

auf europäischer Ebene in ihrem Interesse ist, ihre Interessen befriedigt, die Interessen<br />

ihrer Wählerinnen und Wähler befriedigt. Die Antwort darauf kann nicht die Renationalisierung<br />

des Sozialstaats sein, sondern muss die Europäisierung des Sozialsystems<br />

als Ergänzung der national vorhandenen Schutzstrukturen sein.<br />

Deshalb, Genossinnen und Genossen, ist es ganz wichtig – das will ich an dieser Stelle<br />

doch mal sagen –, dass sich diese Partei dazu bekennt, dass sie regieren will. Wir sind<br />

jetzt in der Opposition, aber was heißt das denn? Die Gesetzgebung, die für die Dinge,<br />

die ich gerade angesprochen habe, notwendig ist in Europa, für die Kontrolle der Finanzmärkte,<br />

wird jetzt von Guido Westerwelle vertreten. Da hätte ich aber lieber Peer<br />

Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier sitzen gehabt. Das will ich deutlich sagen.<br />

100<br />

(Beifall)<br />

Deshalb, Genossinnen und Genossen, glaube ich, dass es wichtig ist, dass wir klar<br />

analysieren, was wir bei uns falsch gemacht haben. Aber wir müssen aus der Analyse<br />

auch eine Konsequenz ziehen. Und die Konsequenz, von der ich glaube, dass wir sie<br />

ziehen müssen, lautet: Die Glaubwürdigkeit von sozialdemokratischer Politik – das<br />

hat Gernot Grumbach, finde ich, richtig auf den Punkt gebracht – hängt davon ab,<br />

dass das Handeln der Personen und das, was sie sagen, übereinstimmen. Sagen, was<br />

man tut, und tun, was man sagt. Das ist absolut richtig.<br />

Aber es hängt auch ein Stück davon ab, dass wir unseren Wählerinnen und Wählern<br />

die Grenzen dessen, was wir im Nationalen erreichen können, wirklich beschreiben,<br />

wenn sie erreicht sind, und dass wir nicht so tun, als ob man zum Beispiel eine<br />

Finanzmarktkrise durch nationale Gesetzgebung oder Parteitagsbeschlüsse bewältigen<br />

könnte. Dafür braucht man eine transnationale Politik. Wenn man das nicht schafft,<br />

Genossinnen und Genossen, dann werden wir den Sozialstaat auf Dauer nicht erhalten<br />

können. Zum Sozialstaat im nationalen Rahmen gehört das soziale Europa dazu.<br />

Deshalb, finde ich, sind die Beschlüsse, die wir als Partei in Hamburg gefasst haben,<br />

die Beschlüsse in unserem Wahlprogramm, die richtigen und richtungsweisenden.<br />

Dazu gehört auch das, was Franz Müntefering gesagt hat, worüber überhaupt keiner<br />

in der Debatte geredet hat: Demokratie und Wirtschaft, Demokratie und dieser<br />

Wild west kapitalismus schließen sich aus. Denn dieser Wildwestkapitalismus gefährdet<br />

die Demokratie – aber nicht nur national. Denn der Kapitalismus hat sich längst<br />

internationalisiert. Dann brauchen wir als Gegenmacht aber auch eine internationale<br />

Demokratie, die diesen Namen verdient.<br />

Was das im Konkreten bedeutet, das will ich euch anhand eines kleinen Beispiels zum<br />

Abschluss erläutern: Franz hat von den Boulevardpolitikern in Italien und in Frankreich<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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