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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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ANTRAGSBERATUNG LEITANTRAG<br />

Sven Dietrich,Parteirat: Liebe Genossinnen und Genossen! Ahmed Wali Karzai – das<br />

ist der Bruder des afghanischen Präsidenten – soll ein Geheimagent der CIA und ein<br />

Drahtzieher im Drogenhandel sein. Das meldete Ende Oktober die „New York Times“,<br />

und auch ganz im Ernst. Da drängen sich einige Fragen auf: Worauf will die „New York<br />

Times“ hinaus? Wo ist die Sensation? Wie geheim kann ein Geheimagent eigentlich<br />

sein, wenn jeder seinen Namen in der Zeitung lesen kann? Und überhaupt: Wieso<br />

eigentlich der Bruder? Ist nicht für jedermann offensichtlich, in wessen Interesse der<br />

Präsident und mutmaßliche Wahlfälscher von Kabul sein Amt ausführt?<br />

Es sind mehr Fragen als Redezeit. Fakt ist: Im Jahre 2000 während der Schreckensherrschaft<br />

der Taliban hatten die radikalislamischen Taliban den Anbau von Schlafmohn,<br />

aus dem Heroin gewonnen wird, verboten und das Verbot auch mit großer<br />

Brutalität durchgesetzt.<br />

Daraufhin ging die weltweite Heroinproduktion um zwei Drittel zurück. Doch der<br />

Schock währte nicht lange.<br />

Mit dem Sturz der Taliban im Jahre 2001 blühte auch bald wieder der Schlafmohn.<br />

Nach unabhängigen Schätzungen stammen heute mehr als 90 Prozent der weltweiten<br />

Produktion an Rohopium aus Afghanistan. Der Westen macht hierfür die Taliban<br />

verantwortlich.<br />

Diese Begründung einmal als richtig unterstellt, wirft natürlich die Frage auf, wie<br />

erfolgreich dieser Einsatz eigentlich ist, zumal die Bilanz bei den Themen Sicherheit<br />

und Menschenrechte – meine Vorrednerin hat das sehr schön ausgeführt – keinesfalls<br />

besser ist. Über das Thema freie Wahlen müssen wir nach all dem, was dort vorgefallen<br />

ist, wohl nicht im Ernst diskutieren.<br />

Der Initiativantrag 21 fordert eine konkrete Ausstiegsperspektive, und deshalb ist er<br />

richtig.<br />

376<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Er ist richtig für das afghanische Volk, das eine Perspektive für seine Unabhängigkeit<br />

braucht. Er ist richtig für die Bundeswehr, die dort Enormes leistet. Auch sie braucht<br />

eine klare zeitliche Perspektive, wobei unter uns klar sein muss, dass die Aufbauarbeit<br />

und die Ausbildungsarbeit bis zum Tag des Abzuges weitergehen.<br />

Er ist richtig für unser Land, denn erst die Ausstiegsperspektive aus Afghanistan kann<br />

geeignet sein, Deutschland aus dem Fokus islamistischer Terroristen herauszubringen.<br />

Das sind wir gerade unserem Land und unserem Volk schuldig. – Danke.<br />

Doris Ahnen, Tagungspräsidium: Als Nächster hat Niels Annen das Wort. Ihm folgt<br />

Christoph Strässer.<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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