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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Garrelt Duin, Tagungspräsidium: Vielen Dank, Gernot. Bevor Florian Pronold als<br />

Nächster spricht, darf ich auf unserem Parteitag in Dresden einen ganz besonderen<br />

Gast begrüßen. Greta Wehner ist bei uns. Wir freuen uns sehr, dass du da bist.<br />

(Beifall)<br />

Florian, jetzt hast du das Wort und danach Ralf Stegner.<br />

Florian Pronold, Parteivorstand: Liebe Genossinnen und Genossen! Man kann es<br />

sich sehr einfach machen; auch ich könnte es mir einfach machen. Wenn man auf die<br />

Agenda 2010 und auf das Jahr 2003 zurückblickt, wenn man sich daran erinnert, was<br />

man alles dazu gesagt und geschrieben hat, dann könnte man feststellen: Ja, es ist im<br />

Großen und Ganzen alles so eingetroffen. Das wäre aber sehr einfach. Mir ist es zu<br />

einfach.<br />

Was mich besonders umtreibt, ist: Einer der größten Forderungspunkte beim<br />

Mitgliederbegehren war damals eine aktive Konjunkturpolitik des Staates, um<br />

in der Wirtschaftskrise den Niedergang zu bekämpfen. Das war im Jahr 2003<br />

vielleicht in der Partei nicht mehrheitsfähig. Ich stelle aber fest: erledigt durch<br />

Regierungshandeln. Denn wir haben besser als jedes andere europäische Land durch<br />

eine aktive Politik der konjunkturellen Gegensteuerung und auf der anderen Seite<br />

durch die Kurzarbeit zwar den stärksten Rückgang des Bruttoinlandsproduktes,<br />

aber auch den geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Wir haben<br />

klassische sozialdemokratische Wirtschaftspolitik gemacht. Ich bin der felsenfesten<br />

Überzeugung, es gibt nicht nur gute oder falsche Wirtschaftspolitik, es gibt auch<br />

sozialdemokratische Wirtschaftspolitik. Und die ist im Regelfalle auch richtig.<br />

Obwohl wir das gemacht haben, obwohl wir auf dem Parteitag und später im<br />

Bundesgesetzblatt den Arbeitslosengeld-I-Bezug korrigiert haben, obwohl wir<br />

in der Großen Koalition eine deutlichere sozialdemokratische Handschrift hingekriegt<br />

haben als vielfach unter Rot-Grün, haben wir diesen Vertrauensverlust<br />

bei den Wählerinnen und Wählern erlitten. Das muss uns umtreiben. Das muss<br />

Fragen aufwerfen, die nicht zur Antwort haben, dass einzelne Aspekt die Schuld<br />

dafür haben.<br />

Der zweite Punkt. Ich hatte das Vergnügen, für die <strong>SPD</strong> die Erbschaftsteuer mit<br />

den Schwarzen verhandeln zu dürfen. Was ich dort erlebt habe, war Klassenkampf<br />

von oben. Ich war auf Veranstaltungen, wo Menschen, die mehr erben als jeder von<br />

uns hier im Saal sein Leben lang verdienen kann, nicht bereit waren, auch nur einen<br />

Cent an Erbschaftsteuer zu zahlen, um denen Chancen zu geben, die nicht mit<br />

dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen sind. Mein größtes Problem stellen<br />

diejenigen dar, die zu den oberen zwei Prozent der Gesellschaft gehören und die<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 91

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