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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Kerstin Griese, Parteivorstand: Liebe Genossinnen und Genossen! Zu einer Diskussion<br />

über die Erfolge und die Fehler der <strong>SPD</strong>, zu einer Diskussion über unsere Glaubwürdigkeit<br />

gehört meines Erachtens, dass man über beides spricht, über Fehler, die<br />

gemacht wurden, aber auch über Erfolge. Ich glaube, dass es für unsere Identität und<br />

dafür, wie wir weiterarbeiten, wichtig ist, auf diesen Erfolgen aufzubauen, und dass<br />

es das Hauptanliegen sein muss, dass wir ein sozialdemokratisches Profil entwickeln<br />

und stärken, uns nicht an andere Parteien anbiedern, sondern dass wir unser Profil<br />

wieder stärker finden, dass wir unsere Mitte finden und uns selbst als Sozialdemokratie<br />

dort richtig verorten.<br />

Wenn man sich die Wählerverhaltensanalysen ansieht, sieht man, dass etwa ein Drittel<br />

unserer Wählerinnen und Wähler für Rot-Grün war – das ist für mich die sympathischste<br />

Richtung –, ein Drittel wollte eine Koalition der Linkspartei, und ein Drittel<br />

fand die Große Koalition gut. Das heißt, uns hilft es überhaupt nicht weiter, anderen<br />

hinterherzurennen, sondern uns hilft es nur, uns auf unsere Kraft, unsere Inhalte und<br />

unsere Stärke zu besinnen.<br />

(Beifall)<br />

Deshalb geht es darum, welches Gesellschaftsbild, welches Menschenbild wir verkörpern<br />

– nicht nur, welches wir aufschreiben, sondern welches wir auch verkörpern –,<br />

auch in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner.<br />

Zu dem, was zur Selbstkritik gehört, ist aus meiner Sicht wichtig, zu sagen: Wir müssen<br />

noch mehr tun. Wir haben zu wenig getan, um Armut entgegenzuwirken. Die Armutsschere<br />

in unserem Land ist leider größer geworden. Gerade beim Thema Kinderarmut<br />

sieht man das. Da müssen wir mehr tun, und da müssen wir uns in Zukunft noch besser<br />

mit Gewerkschaften, mit Kirchen und mit Wohlfahrtsverbänden vernetzen.<br />

Aber in der Auseinandersetzung gerade mit dem politischen Gegner – das sollte für<br />

uns auch wieder im Vordergrund stehen – ist es wichtig, unser Profil zu benennen.<br />

Ich will am Beispiel der Familienpolitik deutlich machen, dass es auch wichtig ist, auf<br />

unseren Erfolgen aufzubauen.<br />

Wir erleben gerade, was passiert, wenn Schwarz-Gelb regiert. Es gibt einen Steuerfreiheitbetrag,<br />

der nur den Reichen hilft, eine Familienpolitik mit der Gießkanne, die den<br />

Effekt hat, dass Reiche reicher werden und Arme ärmer. Stattdessen haben wir dafür<br />

plädiert – wir haben dafür die ersten Zeichen gesetzt und die ersten Entscheidungen<br />

gefällt –, dass in die wichtige Infrastruktur für Kinder investiert wird.<br />

Auch wenn diese neue Regierung jetzt schlimme Rückschritte vorhat, gibt es Dinge,<br />

die bleiben und die mit der Sozialdemokratie verbunden werden. Man muss in dieser<br />

Debatte immer wieder benennen, welche Dinge unser Land positiv verändert haben: das<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 111

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