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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

„Spiegel“-Artikel nach seiner Rede im Parteivorstand auch noch einmal beschworen.<br />

Ich hätte gerne genauer definiert, was damit gemeint gewesen ist. Denn gerade Peer<br />

hat in der Finanzkrise ein hohes Maß an Kompetenz gezeigt. Nun gut.<br />

Klar muss aber sein: Wirtschaftspolitische Kompetenz erweist sich weder darin, dass<br />

wir den Einfluss von Lobbyisten des Finanzplatzes Frankfurt auf den Leim gehen,<br />

noch erweist es sich darin, dass man mit solch hervorragenden Wirtschaftsführern<br />

wie Herrn von Pierer oder Herrn Middelhoff Umgang pflegt und sich von ihnen<br />

beraten lässt.<br />

Genossinnen und Genossen, es gibt, anders als Gerhard Schröder das behauptet hat,<br />

durchaus auch eine linke Wirtschaftspolitik, nämlich eine Wirtschaftspolitik, die<br />

ökologischen Grenzen beachtet und die soziale Gerechtigkeit wahrt. Hätten wir uns<br />

besser und früher daran orientiert, hätten wir viele schreckliche Folgen des Casino-<br />

Kapitalismus rechtzeitig erkennen und gegensteuern können. – Schönen Dank.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Bärbel Dieckmann, Tagungspräsidium: Das Wort hat jetzt Ulrike Rodust. Danach<br />

André Kavai. Ich habe noch eine Bitte. Wir haben 54 Wortmeldungen. Das ist gut.<br />

Ich bitte euch aber, euch an die Redezeit von fünf Minuten zu halten, damit es eine<br />

lebendige Debatte wird und alle an die Reihe kommen. – Ulrike, du hast das Wort.<br />

Ulrike Rodust, Schleswig-Holstein: Vielen Dank, Bärbel. Ich werde mich daran halten.<br />

– Liebe Genossinnen und Genossen! Ja, der Zustand der Partei ist katastrophal.<br />

Die Mitglieder sind wütend, enttäuscht und in vielen Teilen sprachlos, weil viele Genossinnen<br />

und Genossen das Vertrauen verloren haben. Selbstkritisch sage ich: Wir,<br />

die wir in verantwortlichen Positionen tätig sind, haben etliche Vertrauensverluste<br />

produziert.<br />

Nach vielen Monaten des Missvergnügens, nach Rücktritten – etliche auf Druck und in<br />

einer unmenschlichen Art und Weise –, nach öffentlich ausgetragenen Streitereien und<br />

überaus schmerzlichen Wahlniederlagen geht es jetzt darum, zu zeigen, dass wir auch<br />

anders können, dass unsere alte <strong>SPD</strong> fähig ist, geschlossen und handlungsfähig zu sein.<br />

Dazu brauchen wir jeden Einzelnen in unserer Partei. Deshalb müssen unsere Diskussionen<br />

zielführend ablaufen, müssen in folgender Reihenfolge und nur in dieser abgearbeitet<br />

werden: erst die Inhalte, dann die Strategien und am Schluss die Personen.<br />

Das geht am besten, wenn wir wieder eng zusammenrücken, und dieses als gemeinsame<br />

Aufgabe begreifen. Einige wollen die Flügelbildung überwinden. Ich frage: Warum?<br />

Die <strong>SPD</strong> war historisch immer dann besonders vital, interessant und kreativ, wenn sie<br />

über starke Flügel verfügte. Da waren wir gemeinsam stark, da haben wir diskutiert –<br />

oft bis tief in die Nacht. Da war meine Partei lebendig. Wir haben gestritten und<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 67

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