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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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BERATUNG DER ANTRÄGE ZUR MEDIEN- UND KULTURPOLITIK<br />

Antrag zur breitbandigen Infrastruktur beschließen, dann sollten wir auch wissen,<br />

was wir tun.<br />

Ich will zunächst daran erinnern: Vielen brennt dieses Thema auf den Nägeln. Wir<br />

haben uns jahre-, wenn nicht jahrzehntelang Vertröstungen anhören müssen. Wir<br />

haben uns anhören müssen: „Der Markt bringt es von sich aus, dass alle angeschlossen<br />

werden.“ Dann haben wir gehört: „Mit Funkfrequenzen geht es.“ Zum Schluss versuchen<br />

wir es jetzt mit teuren Subventionsprogrammen von Bund und Ländern. Ich<br />

bin mir sicher, dass damit die Ziele der Breitbandstrategie der Bundesregierung, die<br />

sagt, bis Ende nächsten Jahres müssen alle weißen Flecken beseitigt sein, bei Weitem<br />

nicht zu erreichen sind.<br />

Schaut euch bitte an, wie die Antragskommission jetzt vorgeschlagen hat zu formulieren.<br />

Das ist wieder einmal eine klassisch sozialdemokratische Sprache, für die wir<br />

inzwischen überall nur noch bemitleidet werden, wenn es da heißt: „Die laufende<br />

Breitbandinitiative der Bundesregierung bedarf in wesentlichen Punkten einer nachhaltigen<br />

Umsetzung.“ Wenn es zu mehr nicht reicht und wenn dafür dann wesentliche<br />

Forderungen rausgestrichen werden, beschließen wir doch lieber gar nichts.<br />

Ich bitte euch darum, zu erkennen, dass wir eine Regulierungs- und Marktblockade<br />

haben und dass es dafür Gründe gibt, die in der Regulierungsphilosophie liegen,<br />

und dass es dafür Gründe gibt, die auch in unserer mangelnden Gesetzgebung<br />

liegen.<br />

Ich will euch auf eines hinweisen: Wir haben damals noch in den 90er-Jahren durchgesetzt,<br />

dass im Grundgesetz steht, dass der Bund dafür garantiert, dass es eine angemessene,<br />

flächendeckende, bezahlbare Infrastruktur in der Telekommunikation gibt. Wörtlich<br />

heißt es im Grundgesetz: „der Bund garantiert“. Eine angemessene Telekommunikationsinfrastruktur<br />

ist nach jetziger Rechtslage ein analoger Telefonanschluss. Liebe<br />

Genossinnen und Genossen, solch eine Telekommunikationsinfrastruktur ist eine der<br />

80er- und vielleicht noch der 90er Jahre, aber sie wird dem Jahr 2010 nicht gerecht.<br />

Deswegen muss es in Zukunft heißen, dass wir eine solche Universaldienstverpflichtung<br />

brauchen, die allen Menschen in der Republik, allen Haushalten einen breitbandigen<br />

Anschluss garantiert.<br />

474<br />

(Beifall)<br />

Deswegen müssen wir die Gesetzgebung an dieser Stelle verändern, damit es einen<br />

klaren Rechtsanspruch gibt und damit nicht Dörfer und die Stadtränder, oder wer<br />

auch immer, vertröstet werden, bis irgendwann einmal der letzte weiße Fleck in dieser<br />

Republik geschlossen sein wird. Deswegen muss ich darauf bestehen, dass der letzte<br />

Punkt in diesem Initiativantrag 22 erhalten bleibt, wo es heißt: „Eine verbindliche<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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