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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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GENERALDEBATTE ZUM LEITANTRAG<br />

Das schlechte Ergebnis bei der Europawahl ist sicherlich ein Schritt auf dieser Etappe<br />

gewesen. Aber für die Abfolge schlechter Wahlergebnisse gibt es auch spezifische Gründe.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass die <strong>SPD</strong> nach wie vor nicht genügend europäisiert ist.<br />

Deswegen wirkt sie auf diesem Feld auch nicht in die Gesellschaft hinein.<br />

Was bedeutet das im Einzelnen? Wir haben diese Europawahl immer noch als eine<br />

Sekundärwahl gesehen, wo das Engagement der Mitglieder, der Funktions- und<br />

Mandatsträger eher zurückhaltend bis bescheiden war, genauso wie der Einsatz der<br />

materiellen Mittel. Was wir versucht haben, eine Politisierung und Personalisierung,<br />

ist uns trotz des hervorragenden Kandidaten Martin Schulz noch nicht ausreichend<br />

gelungen.<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, ich finde, entscheidend ist, dass Europa als wichtiges<br />

Thema noch nicht in der <strong>SPD</strong> und damit auch nicht in der Gesellschaft angekommen<br />

ist. Die Bürgerinnen und Bürger, unsere Wähler und Wählerinnen, wissen zwar, dass<br />

sie der Europäischen Union Frieden und Sicherheit zu verdanken haben. Aber schon<br />

bei der Frage des Wohlstands und der sozialen Sicherheit stellen sie Fragen. Das ist<br />

genau das, was sie von dieser Union erwarten. Sie erwarten, dass diese Union nicht<br />

nur den Kampf gegen internationale Kriminalität aufnimmt, sondern auch den Kampf<br />

gegen den entfesselten Kapitalismus.<br />

Das hat sehr viel zu tun mit der Debatte, die wir jetzt führen wollen: Gut und sicher<br />

leben. – Bei offenen Märkten muss das europäische Recht so gestaltet werden, dass wir<br />

in der Europäischen Union soziale Mindeststandards bekommen, die dann national<br />

umgesetzt werden, zum Beispiel in Form von nationalen Mindestlöhnen. Das hat<br />

damit zu tun, dass die Finanzmärkte nicht national reguliert werden können. Dies<br />

muss zumindest europäisch erfolgen, wenn wir überhaupt eine Chance haben wollen,<br />

internationale Regulierung zu erreichen. Da hat Franz Müntefering wirklich recht:<br />

Wir dürfen die EU nicht den Marktradikalen überlasen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, das hat auch mit der für die Menschheit so wichtige<br />

Frage zu tun, ob wir die Klimaveränderungen wirklich in den Griff bekommen.<br />

Deshalb müssen wir eine europäische Klima- und Energiestrategie entwickeln. Wenn<br />

wir hier allein wirken wollen, dann springen wir zu kurz. Für mich heißt das: In die<br />

innerparteilichen Debatte „Gut und sicher leben“ muss Europa einbezogen werden,<br />

sowohl was die Entwicklung der Perspektiven anbetrifft, als auch was die Wege, Etappen<br />

und Instrumente anbetrifft, und zwar auch aus innenpolitischen Gründen. Allerdings,<br />

liebe Genossinnen und Genossen, müssen wir unbedingt mit unseren Kolleginnen<br />

und Kollegen aus unseren Schwesterparteien und mit der SPE zusammenarbeiten.<br />

Das ist mir Anlass, hier einige Vertreter aus unseren Nachbarländern zu begrüßen,<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 285

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