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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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REDE KLAUS WOWEREIT<br />

212<br />

Rede Klaus Wowereit<br />

Klaus Wowereit, Berlin: Liebe Genossinnen und Genossen! Die Zeit ist kurz, aber eines<br />

hat dieser Parteitag bislang in beeindruckender Weise gezeigt: Trotz der katastrophalen<br />

Niederlage ist diese Partei in der Lage, offen miteinander zu diskutieren. Sie ist in der<br />

Lage, nachzudenken, und sie ist auch in der Lage, gemeinsam nach vorne zu gehen, um<br />

wieder eine Stärke zu gewinnen, die für soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft<br />

notwendig ist.<br />

(Beifall)<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, keine Biografie, aber ein Hinweis, weil es mir wichtig<br />

ist und weil es ein Thema ist, das wir in Zukunft bearbeiten müssen: Ich würde hier nicht<br />

in dieser Funktion als Regierender Bürgermeister von Berlin stehen, wenn nicht meine<br />

Mutter sich den Buckel krummgemacht hätte, um einen Aufstiegsgedanken zu verwirklichen<br />

und zu leben, nämlich dass es ihren Kindern einmal besser gehen sollte. Sie war<br />

Arbeiterin. Sie war stolz darauf. Sie hat dafür gekämpft, dass die Kinder einen Aufstieg<br />

haben, auch wenn das ganz, ganz schwer war, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

Ich sage das jetzt nicht, um irgendeine Debatte über mich auszulösen, sondern als Beispiel<br />

für das, vor dem wir heute stehen. Wir müssen es schaffen, dass heute auch Generationen,<br />

die es gewohnt sind, in Arbeitslosigkeit zu leben, die es gewohnt sind, von Sozialhilfe zu<br />

leben, auch eine Chance haben, einen Mut haben, einen Aufstieg zu haben. Dies müssen<br />

wir als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten or ganisieren, liebe Genossinnen und<br />

Genossen. Sonst kann es nicht funktionieren.<br />

(Beifall)<br />

Dies gilt für deutsche Familien, aber dies gilt erst recht auch für Familien mit einem<br />

Migrationshintergrund. Auch da muss dieser Gedanke geweckt werden. Warum sind die<br />

Menschen denn aus ihren Ländern weggegangen? Sie sind doch nicht aus der Türkei oder<br />

aus anderen Ländern weggegangen, weil sie ihre Heimat nicht geliebt haben. Sie wären<br />

doch gerne dort geblieben. Sie sind weggegangen, weil sie sich bedroht fühlen, durch Krieg,<br />

durch Elend oder durch die wirtschaftliche Situation, gerade weil sie keine Perspektive<br />

mehr für ihre Kinder gesehen haben. Deshalb müssen wir doch daran appellieren, dass<br />

sie deshalb nach Deutschland gekommen sind und dass deshalb auch Migrationsfamilien<br />

eine Aufgabe haben, ihre Kinder zu fördern, damit sie eine bessere Zukunft haben. Das<br />

bedeutet in erster Linie auch, dass sie Deutsch lernen, damit sie im Bildungssystem mithalten<br />

können. Liebe Genossinnen und Genossen, auch das ist eine Erkenntnis, die wir<br />

im Bereich der Integrationspolitik haben, und auch dafür müssen wir kämpfen.<br />

(Beifall)<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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