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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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GENERALDEBATTE ZUM LEITANTRAG<br />

lesen war. Da sind 300 Genossinnen und Genossen gekommen. Wir haben über die<br />

aktuelle Situation der <strong>SPD</strong> geredet und haben natürlich über den Leitantrag geredet.<br />

Die durchgängige Meinung war, dieser Leitantrag macht nicht klar, worin genau wir<br />

nun eigentlich unsere Fehler sehen, die wir in den letzten Jahren gemacht haben. Es<br />

wird herausgestellt, was gut war, was positiv war.<br />

Aber wir müssen uns ehrlich machen, was Fehler angeht. Da hilft es nicht, Genossinnen<br />

und Genossen, wenn wir einfach nur à la longue von Fehlern bei der Arbeitsmarktpolitik<br />

reden, sondern dann müssen wir es benennen. Warum kommt das Wort<br />

Hartz IV denn nicht in dem Leitantrag vor? Das ist der Skandal, der uns die meisten<br />

Stimmen gekostet hat, und zwar nicht als solches, sondern weil es da um konkrete<br />

Themen und Ängste geht.<br />

Ich nenne drei Sachen: Das ist zum einen die Frage des Schonvermögens. Wie peinlich<br />

ist es denn, dass wir von Schwarz-Gelb damit jetzt durchs Dorf getrieben werden?<br />

Warum haben wir dogmatisch an etwas festgehalten, was ganz offensichtlich nicht<br />

nur massive Ängste auslöst, sondern tatsächlich zu einer Verelendung von Teilen der<br />

Bevölkerung führt?<br />

Das zweite Thema sind die Regelsätze. Genossinnen und Genossen, müssen wir<br />

wirklich darauf warten, dass die anderen Roten, nämlich die mit den roten Roben,<br />

uns ins Stammbuch schreiben, dass die Regelsätze zu niedrig waren? Lasst uns doch<br />

die Chance nutzen, hier und jetzt zu sagen: Das war ganz offensichtlich ein Fehler,<br />

den wir gemacht haben. Diesen Fehler wollen wir beheben. Denn, Genossinnen und<br />

Genossen, man kann einen anderen nicht davon überzeugen – das weiß jeder, der eine<br />

erfolgreiche Ehe führt, und das weiß auch jeder aus jeder Freundschaft –, dass man<br />

Vorteilhaftes und Gutes gemacht hat, wenn man nicht auch ehrlich über seine Fehler<br />

redet und sagt: Das gestehen wir ein; das machen wir anders.<br />

Der dritte Punkt bei Hartz IV ist die Frage der Zumutbarkeit. Das ist heute auch<br />

schon häufig genannt worden. Auch da, Genossinnen und Genossen, müssen wir uns<br />

ehrlich machen. Da haben wir zu viel gefordert und zu wenig gefördert. Das sollte im<br />

Leitantrag auch zur Sprache gebracht werden.<br />

Genossinnen und Genossen, ich möchte euch nur darauf hinweisen: Ich habe nichts<br />

dazu gesagt, dass Hartz IV prinzipiell falsch konzipiert war. Das sollten vielleicht<br />

diejenigen, die jetzt gerade dazwischengerufen haben und die der Meinung waren,<br />

das, was ich erzählt habe, sei alles Quatsch, das vielleicht als goldene Brücke sehen.<br />

Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe war richtig, Genossinnen<br />

und Genossen.<br />

332<br />

(Beifall)<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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