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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

allem uns schaden. Wir sehen doch in unseren eigenen Städten, wer wählen geht und<br />

wer nicht wählen geht.<br />

Der zweite Aspekt: Wir brauchen den Mut zur inhaltlichen Breite und Teamfähigkeit.<br />

Wir sind sicherlich die Partei, die am breitesten inhaltlich aufgestellt ist, die am meisten<br />

über Zukunftsprojekte diskutiert hat. Aber wer bekommt das denn draußen mit? Wir<br />

überlassen in der Regel außer bei ein oder zwei Themen die Präsentation den Spezialistinnen<br />

und Spezialisten. Wir halten uns zurück, wir transportieren es nicht immer<br />

wieder. Und in der Regel nimmt jeder Sozialdemokrat, jede Sozial demokratin ihre<br />

eigene Sau mit durchs Dorf, wenn er oder sie in eine Podiums diskussion geht, eine Rede<br />

hält oder in einer Talkshow ist oder Ähnliches. Wir müssen es lernen, unsere Themen<br />

gemeinsam zu präsentieren, vom Ministerpräsidenten bis zur Oberbürgermeisterin,<br />

vom Stadtverordneten bis zum Bundestagsabgeordneten. Wir sind an manchen Stellen<br />

eine Partei von Individualisten geworden. Wir müssen zu einer Gemeinsamkeit auch<br />

bei den drei, vier breiten Themen kommen, für die wir identifizierbar werden. Das<br />

brauchen wir wieder zurück. Das haben wir in den letzten Jahren nicht geschafft.<br />

(Beifall)<br />

Bärbel Dieckmann, Tagungspräsidium: Das Wort hat Harald Baumann-Hasske,<br />

gefolgt von Klaus Barthel, Bayern.<br />

Harald Baumann-Hasske, Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und<br />

Juristen: Liebe Genossinnen und Genossen, lieber Uli Kelber, ich möchte dir doch<br />

etwas widersprechen. Du hast gerade gesagt, Glaubwürdigkeit in der Breite sei nicht<br />

unser Problem. Ich glaube, dass man ein solches historisch schlechtes Wahlergebnis<br />

wie das, was wir erlebt haben, nicht erklären kann, ohne dass man ganz klar sagt: Die<br />

Sozialdemokratische Partei Deutschlands hat bei den Wählern ganz klar zentral an<br />

Glaubwürdigkeit verloren.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Ich glaube, dass wir in vielen Bereichen das eine gesagt haben und das andere getan<br />

haben und dass wir vor allen Dingen den Wählern nicht rübergebracht haben, dass<br />

wir für das stehen, was wir sagen. Ich glaube, das ist ein zentrales Problem. Und<br />

ich glaube, darüber müssen wir hier auch die Auseinandersetzung führen. Denn<br />

wir haben viele Politikfelder, in denen wir gut sind. Wir sind gut aufgestellt. Unser<br />

Hamburger Programm ist Klasse. Das ist hier, glaube ich, völlig unstreitig, dass wir<br />

ein gutes Programm haben. Aber wir haben es nicht geschafft, diese Inhalte an die<br />

Wählerinnen und Wähler zu bringen. Denn sonst hätten wir nicht bei 23 % landen<br />

können. Das kann nicht sein. Wir sind nicht glaubwürdig, wir müssen glaubwürdig<br />

werden. Das müssen wir zurückgewinnen. Wir haben die richtige Politik nicht richtig<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 77

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