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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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BERATUNG DER ANTRÄGE ZUR SOZIALPOLITIK<br />

Garrelt Duin, Tagungspräsidium: Regt sich gegen diesen Vorschlag von Elke Widerspruch?<br />

Wir haben Wortmeldungen zu dem Antrag 7 und zu dem Antrag 20. Dann<br />

würde ich die jetzt zunächst aufrufen.<br />

Zu dem Antrag 7 hat sich Wolfgang Eichler aus Sachsen-Anhalt zu Wort gemeldet.<br />

Wolfgang Eichler, Sachsen-Anhalt: Liebe Genossinnen und Genossen! Der Landesverband<br />

Sachsen-Anhalt, für den ich hier spreche, legt zum dritten Mal in Folge auf<br />

einem Parteitag einen Antrag vor, der sich mit der Zielstellung eines einheitlichen<br />

deutschen Rentenrechts befasst.<br />

Um es gleich vorweg zu sagen – das ist auch Gegenstand unseres Antragstextes –:<br />

Die Rentenüberleitung der ostdeutschen Altersversorgung ist eine herausragende<br />

Leistung der deutschen Einheit und unseres Sozialstaates. Für die Menschen in den<br />

ostdeutschen Ländern brachte das Rentenüberleitungsgesetz eine Sicherheit im Alter,<br />

die sich viele zu DDR-Zeiten so nicht erhoffen konnten. Allerdings führt das derzeit<br />

geteilte Rentenrecht zu Ungerechtigkeiten in Ost und West. Besonders Ostdeutsche<br />

sind davon betroffen. Der unterschiedliche Rentenwert nährt das Gefühl, kein vollwertiger<br />

Bürger unseres Gemeinwesens zu sein.<br />

Die Rentenproblematik steht auf der politischen Agenda. Die Oppositionsparteien<br />

in der letzten Legislaturperiode im Deutschen Bundestag haben dazu Anträge<br />

eingebracht. Die Sozialverbände und Gewerkschaften haben sich positioniert. Die<br />

Deutsche Rentenversicherung Bund hat eine Meinungsäußerung getan. Die ostdeutschen<br />

Regierungen haben im Bundesrat einen Antrag eingebracht. Allerdings<br />

haben die Regierung und die sie tragenden Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und<br />

<strong>SPD</strong> weitgehend eine abwehrende Haltung dazu eingenommen, sie sind weitgehend<br />

passiv geblieben. Das betrifft nicht die ostdeutschen Bundestagsabgeordneten, die<br />

sich fast die Finger wundgeschrieben haben. Aber es ist nicht zu einer einheitlichen<br />

Meinungsbildung gekommen.<br />

Ich spreche hier zwar zu einem speziellen Thema, aber das berührt eine allgemeine<br />

Frage, nämlich das parteipolitische Profil und das Verhalten in Koalitionen. In Koalitionen<br />

muss man selbstverständlich Kompromisse schließen. Aber die parteipolitische<br />

Linie darf dabei nicht außer Acht bleiben.<br />

Ich bin froh darüber, dass wir in das Regierungsprogramm den Satz aufnehmen konnten<br />

– der allerdings hart umkämpft war –: „Wir werden in der kommenden Legislaturperiode<br />

ein einheitliches Rentensystem in Ost und West durchsetzen.“ Schön! Jetzt sind wir nicht<br />

in der Lage, das zu tun. Deswegen finden wir im Leitantrag den Satz: „Wir wollen ein<br />

einheitliches Rentensystem in Ost und West durchsetzen und fordern von der neuen<br />

Bundesregierung, dass sie zügig einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegt.“<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 393

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