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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

gesprochen. Ja, in Frankreich wird weniger über den Abbau des Sozialstaats diskutiert<br />

als darüber, was Carla Bruni beim letzten Staatsempfang anhatte. Und in Italien haben<br />

wir eine Politik, in der eine mediale Verquickung mit den ökonomischen Interessen<br />

des Regierungschefs zum Alltag gehört.<br />

Jetzt werdet ihr fragen: Was hat das auf dem Parteitag hier zu suchen? Deshalb komme<br />

ich zurück auf die europäische Demokratie, die der Franz angesprochen hat: Als die<br />

Kirch Media Gruppe in Deutschland pleite gegangen ist, standen ProSieben und Sat 1<br />

zum Verkauf. Der vorletzte Bieter war die Firma des Herrn Berlusconi, Fininvest. Die<br />

haben den Zuschlag Gott sei dank nicht bekommen. Wenn sie ihn bekommen hätten,<br />

dann würden über diesen Parteitag heute zwei dem Silvio Berlusconi gehörende<br />

Medienanstalten in Deutschland berichten. Und ich sage euch, wie die berichten würden:<br />

so, wie es dem italienischen Premierminister gefällt. Ich sage euch noch einmal: Kritik<br />

an allem, was wir richtig oder falsch gemacht haben, ja. Aber ich will in die Zukunft<br />

gerichtet schauen und mit dafür sorgen – Franz hat das zu Recht im Zusammenhang<br />

mit der europäischen Demokratie angesprochen –, dass die Sozialdemokratische Partei<br />

Deutschlands nicht nur Nabelschau betreibt, sondern das bleibt, was sie immer war:<br />

die Avantgarde des europäischen Sozialismus. – Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Garrelt Duin, Tagungspräsidium: Das Wort hat die Michaela Engelmeier-Heite, ihr<br />

folgt Andreas Bovenschulte aus Bremen.<br />

Michaela Engelmeier-Heite, Nordrhein-Westfalen: Liebe Genossinnen und Genossen!<br />

Es sind ja nun schon viele Sachen gesagt worden. Ich möchte eigentlich auch nicht nach<br />

dem Motto verfahren, es ist alles schon gesagt, nur noch nicht von jedem. Trotzdem<br />

möchte ich ganz klar meine Empfindungen sagen:<br />

Ich bin Bundestagskandidatin gewesen für die <strong>SPD</strong> Oberberg. Es ist mir im letzten<br />

Wahlkampf immer öfter passiert, dass mich die Leute angesprochen und gesagt haben:<br />

Ich habe immer die <strong>SPD</strong> gewählt, dieses Mal wähle ich sie nicht, denn sie hat ihr<br />

Herz verloren – Andrea Nahles hat uns das in Bochum ganz klar bestätigt. Ich glaube<br />

nicht, dass wir unser Herz verloren haben. Wir haben es vielleicht öfter versteckt und<br />

manchmal vergessen, unsere Basis zu beteiligen. Mir ist es ganz wichtig, dass wir die<br />

offene Diskussion, die angestoßen ist durch dieses horrende Ergebnis bei der Bundestagswahl,<br />

in allen Ortsvereinen, in allen Unterbezirken und natürlich auch auf der<br />

höchsten Ebene führen.<br />

Einen Aspekt möchte ich einbringen, der mir heute ein bisschen zu kurz gekommen<br />

ist – ich möchte eine Bresche dafür schlagen –: In meinem zweiten Leben bin ich Vizepräsidentin<br />

eines großen deutschen Sportverbandes, des Deutschen Judo-Bundes. Mit<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 101

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