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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

dabei um Hartz IV und die Lebensversicherungen. Wir haben auf Parteitagen immer<br />

wieder darauf hingewiesen, dass es nicht sein kann, dass eine Bürgerin/ein Bürger 30,<br />

40 Jahre lang von ihrem bzw. seinem Netto in eine Kapitallebensversicherung einzahlt,<br />

um diesen Vertrag dann im Falle der Arbeitslosigkeit und später der Langzeitarbeitslosigkeit<br />

aufzukündigen. Das war eher ein Beitrag für die Versicherungswirtschaft und<br />

kein Beitrag für die soziale Gerechtigkeit.<br />

Wir haben im Wahlkampf erklärt, es gebe eine Gerechtigkeitslücke. Ja, warum haben<br />

wir die Lücke denn erst gemacht? Wir hätten sie doch schließen können, und wir haben<br />

viele Jahre Zeit gehabt, dies zu tun. Das hat uns Vertrauen gekostet – nicht nur bei den<br />

Sozialschwachen, sondern auch in der breiten Mitte unsere Gesellschaft, wo Bürgerinnen<br />

und Bürger, auch Gutverdienende, Angst haben, später in Hartz IV abzugleiten.<br />

Also, Genossinnen und Genossen: Wir müssen einen Neuanfang machen und die Partei<br />

beteiligen: die Ortsvereine, die Unterbezirke, die Landesverbände an der Bundespartei.<br />

Dann werden wir wieder aus dem Loch herauskommen bis hin zu einer wirklich wahren<br />

linken Volkspartei von links bis in die breite Mitte unserer Gesellschaft.<br />

Ich bedanke mich.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Bärbel Dieckmann, Tagungspräsidium: Das Wort hat Ulli Nissen, Hessen-Süd, gefolgt<br />

von Christian Reinke, Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Ulrike Nissen, Hessen-Süd: Liebe Genossinnen und Genossen, lieber Franz Müntefering,<br />

ich schätze dich sehr, aber ich hätte doch ein bisschen mehr Selbstkritik von<br />

dir erwartet.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, wir haben seit 1998 nicht nur 50 Prozent unserer<br />

Wählerinnen und Wähler verloren, sondern auch 34 Prozent unserer Mitglieder. Da<br />

muss doch irgendetwas passiert sein. Das sind nicht alles linke Spinner und Spinnerinnen<br />

gewesen sein, die aus der <strong>SPD</strong> ausgetreten sind, sondern das waren ganz, ganz<br />

viele Menschen, die mit ganz, ganz viel Herzblut an der <strong>SPD</strong> gehangen, aber gesagt<br />

haben: Ich ertrage es nicht mehr, in dieser <strong>SPD</strong> zu sein, weil diese <strong>SPD</strong> für mich nicht<br />

mehr für die soziale Gerechtigkeit steht. Lieber Franz, dazu hätte ich gerne ein paar<br />

Worte von dir gehört.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wir sagen immer, wir sind eine Mitgliederpartei. Mitgliederpartei? Was haben wir<br />

in den letzten Jahren erlebt? Wie haben wir die Agenda 2010 verkündet bekommen?<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 71

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