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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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GENERALDEBATTE ZUM LEITANTRAG<br />

dieser Entwicklung. Insofern nutzen wir doch bitte die Knappheiten der Zukunft,<br />

indem wir die Vorreiter für eine ökologische Revolutionierung der Produktion sind!<br />

Warum soll das nicht mit der <strong>SPD</strong> verbunden sein, verflixt noch einmal? Das ist die<br />

zentrale Solidaritätsfrage der Zukunft.<br />

(Beifall)<br />

Ich möchte einen zweiten Grund nennen, warum das unsere große Chance ist: Der<br />

ökologische Umbau ist nicht mehr eine Frage des Ob, sondern des Wie. Es stellt sich<br />

zentral die Frage, wie gerecht wir ihn organisieren. Beispielsweise die unteren 20 %<br />

der Einkommensgruppen wenden heute für Energie – also für Strom, für Wärme<br />

und Mobilität – etwa 9 % ihres Einkommens auf. Die oberen 20 % machen das nur<br />

zu 2,4 %.<br />

Der ökologische Umbau ist auch eine Verteilungsfrage. Deshalb, finde ich, muss er mit<br />

dem Thema Gerechtigkeit und der Idee der sozialen Demokratie verbunden werden.<br />

Er kann zu unserem Thema werden und nicht zum Thema anderer Parteien. Ich sehe<br />

überhaupt keinen Grund, warum wir ihn anderen überlassen sollten; denn die können<br />

das mit ihrem Ansatz, beispielsweise der Verbindung von Neoliberalismus und Ökologie,<br />

überhaupt nicht erreichen. Das ist unsere Chance! Die sollten wir nutzen!<br />

(Beifall)<br />

Deshalb, liebe Genossinnen und Genossen, lasst mich zum Abschluss sagen: Was wir<br />

heute brauchen, ist eine Stärkung der Politik, weil wir die Probleme nicht mehr über<br />

Wachstum und Zuwachs im klassischen Sinne lösen können, sondern wir müssen ans<br />

Eingemachte. Das ist eine Frage, die die Frage der Solidarität und Gerechtigkeit neu<br />

stellt. Emile Durkheim hat recht: Demokratie definiert sich immer in drei Säulen. Im<br />

Schutz vor Willkür ist die erste Säule. Die Gleichheit der Menschen ist die zweite Säule<br />

der Demokratie. Aber die dritte Säule sind Teilhabe und Gestaltung an der Ausrichtung,<br />

an der Entwicklung der Gesellschaft – das, was er „organische Solidarität“ nannte.<br />

Die <strong>SPD</strong> ist die Partei der sozialen Gesellschaft. Also nutzen wir die Chance beim<br />

Umbau, also bei dem Weg in die Zukunft, und nicht nur bei der Beschreibung der<br />

Gegenwart! – Vielen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Garrelt Duin, Tagungspräsidium: Vielen Dank, Michael. – Jo, einen Moment noch.<br />

Wir haben jetzt wieder ein Wahlergebnis.<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 327

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