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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Deutschland neue Bündnispartner finden und versuchen, mit alten Bündnispartner – in<br />

Anführungsstrichen – das, was auseinandergerissen worden ist – Entfremdungsprozesse<br />

sind entstanden; manche der Instrumentendebatten, die wir, Franz, geführt haben,<br />

haben zu diesen Entfremdungsprozessen beigetragen –, wieder zusammenzuführen.<br />

Wir müssen dafür sorgen, dass diejenigen, die in der Zivilgesellschaft da sind – die<br />

Gewerkschaften, die Kirchen, die Sozialverbände –, wieder wissen, dass sie sich ausschließlich<br />

auf die Sozialdemokratie als Partei und als Fraktion verlassen können. Das<br />

ist der erste und wichtigste Punkt.<br />

Liebe Genossinnen und Genossen, lasst uns dazu beitragen, dass es wieder eine Stimmung<br />

für soziale Gerechtigkeit, für Veränderung und dafür, dass Gleichheit gilt, in<br />

der Bundesrepublik Deutschland gibt. Dies ist die Wurzel, der Grund, von Freiheit.<br />

Ich habe Freiheit immer so verstanden: Freiheit braucht einen tiefliegenden Grund in<br />

den Menschen selbst. Den Grund finden wir darin, dass die Menschen gleich sind und<br />

gemeinsam versuchen, Veränderungsprozesse durchsetzen. Das erst ist soziale Freiheit:<br />

Die Menschen machen sich gemeinsam auf den Weg, wie die Sozialdemokratische<br />

Partei Deutschlands dies auch neu tut, liebe Genossinnen und Genossen.<br />

Bärbel Dieckmann, Tagungspräsidium: Das Wort hat Dietmar Nietan, NRW. Danach<br />

kommt Manfred Schaub, Hessen-Nord.<br />

Dietmar Nietan, Nordrhein-Westfalen: Lieber Franz, liebe Genossinnen und Genossen,<br />

ich weiß nicht, ob es möglich ist, aber ich probiere das: Kann man Dank sagen<br />

und gleichzeitig auch klar Kritik üben? Ich glaube, man kann das.<br />

Lieber Franz, ich möchte Dir für viele Dinge sehr persönlich danken – das weißt du –,<br />

aber ich möchte dir auch für das danken, was du für uns, für unsere Partei und für<br />

unser Land getan hast. Ich finde, mit diesem Dank sollte man auch beginnen, wenn<br />

er aufrichtig gemeint ist, und von meiner Seite ist er aufrichtig gemeint.<br />

Den besten Dank kann man aber vielleicht sagen, wenn man auch ehrlich sagt, was<br />

einem nicht gefallen hat, weil es in unserer Partei vielleicht viel und oft so ist, dass die<br />

Frage, ob man an der richtigen Stelle im Hintergrund Weichen stellt, wichtiger ist, als<br />

dass man offen und ehrlich sagt, was man gut findet und nicht gut findet. Wir wollen<br />

ja wohl gemeinsam zu dieser politischen Kultur kommen, dass offene und kritische<br />

Debatten hier entscheidender als das sind, was im Hintergrund vielleicht geschoben<br />

und verschoben wird.<br />

Ich habe in den Jahren, in denen ich dich erleben durfte, den Eindruck gewonnen,<br />

dass es bei der Art, mit der du die Partei geführt und in der Regierung gearbeitet hast,<br />

immer diesen Balanceakt gab: Staatsräson zu zeigen – das ist das, was du sagst, nämlich<br />

die Verantwortung für das Ganze ernst zu nehmen – und gleichzeitig aber auch die<br />

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PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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