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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

aktivierenden Sozialstaats, der Menschen stärkt und ihnen Wege öffnet, damit sie ihr<br />

eigenes Leben in die Hand nehmen, richtig. Auch in dieser Frage haben wir emotionale<br />

Bindekraft verloren; das müssen wir, glaube ich, festhalten.<br />

Zum Dritten frage ich mich: Wie kommt es eigentlich, dass wir, obwohl wir in den<br />

letzten Wochen vor der Bundestagswahl für jeden erkennbar bei Opel interveniert<br />

haben, keinen Kausalzusammenhang herstellen konnten zwischen der Intervention<br />

unseres Spitzenpersonals und dem Ankreuzen des Wahlzettels bei der Sozialdemokratie?<br />

Ich meine nicht nur die Bundestagswahl, sondern auch die Europawahl. Es ist<br />

die Zeit der Renaissance des Staates.<br />

Aber ich muss doch zur Kenntnis nehmen, dass die Krise die Menschen eben nicht<br />

zu uns getrieben hat. Ganz im Gegenteil. Sogar 10 % der Gewerkschaftsmitglieder<br />

haben FDP gewählt, Genossinnen und Genossen! Was heißt das? Für mich kann das<br />

nur heißen, dass das Vertrauen der Menschen in staatliche Lösungen, so wie wir uns<br />

das wünschen würden und wie ich mir das auch wünsche und wofür ich gekämpft habe,<br />

nicht da ist, sondern dass, im Gegenteil, der Eindruck entstanden ist: Wir helfen den<br />

Großen, da kommt der Staat, und bei den Kleinen kommt der Insolvenzverwalter<br />

bzw. die Privatinsolvenz.<br />

(Beifall)<br />

Auch das ist eine Wahrheit, die wir zur Kenntnis nehmen müssen, ohne dass ich jetzt<br />

an dieser Stelle eine Antwort geben kann.<br />

Für mich ist die Antwort die – wenn überhaupt; da knüpfe ich an das an, was schon<br />

viele erwähnt haben –: Unser Godesberger Programm und unser Hamburger Programm<br />

können, meine ich, diese gesellschaftliche Anschlussfähigkeit herstellen, wenn<br />

wir sagen: Unser Ziel muss es sein, dass Menschen auch in unserer Gesellschaft des<br />

21. Jahrhunderts vom Hartz IV-Empfänger zum Professor oder vom Arbeiterkind zur<br />

Konzernchefin werden können. Alles dies ist eine sozialdemokratische Vision, die,<br />

glaube ich, auch in der jetzigen Zeit gerade für die <strong>SPD</strong> in unserer schweren Niederlage<br />

Hoffnung und Zuversicht geben kann. Ich meine, dafür können wir nach diesem<br />

Parteitag gemeinsam mit unserer neuen Führung kämpfen. Herzlichen Dank.<br />

(Beifall)<br />

Bärbel Dieckmann, Tagungspräsidium: Das Wort hat Hannes Birke, Schleswig-<br />

Holstein. Danach spricht Udo Bullmann, Hessen-Süd.<br />

Hans-Helmut Birke, Schleswig-Holstein: Liebe Genossinnen und Genossen! Ich gehöre<br />

zu den Mandatsträgern, die bei der Philippika von Peer Steinbrück noch relativ gut<br />

weggekommen sind, nämlich zu den Mandatsträgern, die er in seiner Stellungnahme,<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 147

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