28.05.2013 Aufrufe

Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

AUSSPRACHE<br />

Ist das alles die Schuld der Sozialdemokratie? Man hat manchmal den Eindruck, wenn<br />

man den internen Diskussionen lauscht. Natürlich nicht! Es hat etwas mit unserer<br />

Schwäche zu tun, sozialdemokratische fortschrittliche Antworten populär zu machen,<br />

sich stark zu machen. Deswegen brauchen wir den Schulterschluss. Wenn wir ehrlich<br />

sind: Wir haben in den letzten 11 Jahren immer dieselben Leute in den Talkshows<br />

gehört: Herr Sinn, Herr Raffelhüschen haben uns eingeredet: weniger Staat und mehr<br />

Eigenvorsorge seien die Antwort.<br />

Die Sozialdemokraten und auch die Gewerkschaften waren alle miteinander nicht<br />

stark genug. Uns fällt kein Zacken aus der Krone, wenn wir sagen: Ja, wir haben viele<br />

Dinge falsch gemacht. Es sind auch falsche Entscheidungen getroffen worden. Aber<br />

die Grundausrichtung und die Grundüberzeugung dieser Partei sind intakt. Deswegen<br />

bin ich überhaupt nicht in Sorge. Wir werden das gemeinsam schaffen, wenn wir das,<br />

was wir gemeinsam diskutieren, auch in die Praxis umsetzen. – Herzlichen Dank für<br />

die Aufmerksamkeit.<br />

114<br />

(Beifall)<br />

Heiko Maas, Tagungspräsidium: Vielen Dank, Niels. Jetzt spricht Julian Nida-<br />

Rümelin.<br />

Julian Nida-Rümelin, stellv. Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie:<br />

Genossinnen und Genossen! Möglicherweise bin ich in diesem Saal der Einzige mit<br />

dieser Einschätzung. Aber ich finde es beachtlich, mit welcher Konzentration dieser<br />

Parteitag einer sehr ernsthaften Debatte folgt. Das gilt zum großen Teil auch für den<br />

Vorstand. Wir sollten alle einen Beitrag dazu leisten, dass es so bleibt. Es gibt noch<br />

eine lange Rednerliste. Ich werde versuchen, alle Argumente, die schon vorgebracht<br />

worden sind, nicht zu wiederholen.<br />

Ich will zwei Punkte ansprechen, die bislang nur am Rande erwähnt wurden und die<br />

verständlicherweise nicht im Mittelpunkt der Analyse stehen, die mir aber wichtig zu<br />

sein scheinen.<br />

Der erste Aspekt. Wenn wir einmal die erfolgreichen Wahlen 1969, 1972, 1998 und<br />

auch noch 2002 vergleichen, dann haben sie alles eines gemeinsam, nämlich dass<br />

die Sozialdemokratie auf breite Unterstützung gestoßen ist im Bereich Kultur und<br />

Wissenschaft. Das war auch noch 2002 deutlich der Fall. Ich erinnere mich an diesen<br />

Wahlkampf gut. Rot-Grün war so eindeutig positioniert in diesem Bereich der kreativen<br />

Klasse, dass die Konservativen nichts dagegen aufbieten konnten. Das galt also noch<br />

2002. Es galt nicht mehr 2005, und es galt überhaupt nicht mehr 2009.<br />

Genossinnen und Genossen, ich glaube, an dem Punkt müssen wir kurz nachdenken<br />

und sagen, woran das liegt. Ich verstehe es sehr gut, und ich glaube, es ist auch<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!