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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

passiert. Das Zweite: Wir beschließen etwas, aber keiner sagt es laut. Ich will es einmal<br />

an der Frage Schonvermögen festmachen. Wir haben im Wahlprogramm gesagt, alles<br />

was zur Alterssicherung dient, soll von der Berechnung ausgenommen werden. Hat<br />

das irgendjemand in einem Wahlkampfflugblatt gelesen oder in einer Wahlkampfrede<br />

gehört? Es hat nicht in die Linie gepasst. Das ist der Punkt, wo Parteitage sagen<br />

müssen: Wir beschließen Wahlprogramme nicht aus Spaß, sondern wir wollen, dass<br />

sich die entsprechenden Punkte im Wahlkampf wiederfinden.<br />

Zweiter Punkt. Was sind die eigenen Beiträge? Auch das will ich an einem ganz<br />

persönlichen Beispiel deutlich machen. Ich weiß nicht, wer sich noch an die Diskussion<br />

über Streubomben erinnert. Wir haben einen Initiativantrag mit ungefähr<br />

200 Unterschriften eingebracht. Einige von euch haben erleben müssen, dass ich<br />

am Rednerpult einer Überweisung an eine Arbeitsgruppe zugestimmt habe, obwohl<br />

dieser Antrag eine Mehrheit auf dem Parteitag gehabt hätte. Ursache dafür war die<br />

dringende Botschaft des amtierenden Generalsekretärs der <strong>SPD</strong>, dass dieser Antrag,<br />

wenn er verabschiedet würde, unsere Regierungsfähigkeit und den Kanzler beschädigen<br />

würde. Wer auf solche Weise Beschlüsse fasst, muss sich hinterher nicht wundern,<br />

dass er nur zum Beschlussstatisten wird. Das ist unser Anteil. In diesem Punkt werden<br />

wir etwas lernen müssen.<br />

90<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Ich bin stolz, Bezirksvorsitzender zu sein. Ich gewinne die meisten Debatten. Aber<br />

ich verliere auch Debatten auf meinem Bezirksparteitag. Und das ist gut so. Auch<br />

Bezirksvorsitzende können irren. Die Partei muss in der Lage sein, Positionen zu<br />

korrigieren, ohne dass Personen danach als beschädigt gelten. Ich glaube, das muss<br />

auf Bundesebene gelernt werden.<br />

(Beifall)<br />

Meine letzten beiden Bemerkungen. Taten müssen an zwei Stellen zusammenpassen.<br />

Die Menschen haben das Bankenrettungsprogramm, so wichtig es auch war, so verstanden,<br />

dass der Sozialstaat für die Reichen stattfindet. Aber sie haben nicht gesehen,<br />

wo der Sozialstaat für die Armen verbessert wird.<br />

Meine zweite Bemerkung. Ich glaube schon, dass die herablassende Art und Weise,<br />

mit der gesagt wird, die Mitglieder müssen geführt werden, unterschätzt, was für<br />

ein Potenzial und was für eine Klugheit die Versammlung der sozialdemokratischen<br />

Mitglieder hat. Die Partei, die nicht auf ihre Mitglieder hört, wird auf Dauer Wähler<br />

verlieren. Diese Entwicklung müssen wir mit einer langen Debatte beenden. – Ich<br />

danke euch.<br />

(Beifall)<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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