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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Heiko Maas, Tagungspräsidium: Vielen Dank. – Jetzt hat Hilde Mattheis das Wort.<br />

Danach Frank Nikutta. Ich mache euch darauf aufmerksam, dass es jetzt noch vier<br />

Wortmeldungen gibt. Nach diesen Wortmeldungen werden wir abstimmen über einen<br />

satzungsändernden Antrag und danach wird Sigmar Gabriel seine Rede halten. So viel<br />

zum weiteren Verlauf des Programms. – Liebe Hilde, jetzt hast du das Wort.<br />

Hilde Mattheis, Parteivorstand: Liebe Genossinnen und Genossen! Ich glaube, es<br />

ist heute bei der Aussprache klar geworden: Es ist gibt keine Alternative zu einem<br />

inhaltlichen Erneuerungsprozess und zu einer organisationspolitischen Veränderung<br />

in unserer Partei. Wir sind uns alle klar darüber, dass, wenn wir am Sonntag abreisen,<br />

all das, was wir hier diskutiert haben, nicht wieder vergessen werden darf, sondern<br />

unsere praktische Politik in den Ortsvereinen bestimmen muss.<br />

Ich bin überzeugt, dass, wenn wir nach folgenden zwei Grundsätzen handeln wollen, die<br />

heute von vielen Rednerinnen und Rednern herausgearbeitet worden sind – nämlich dass<br />

wir wieder mehr Sozialdemokratie wagen und dass wir in der Partei wieder mehr Demokratie<br />

wagen wollen –, nicht nur sagen müssen, was wir denken, sondern auch tun müssen,<br />

was wir sagen. Diese Grundsätze können uns gerade in der Opposition weiterhelfen.<br />

156<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Wir haben bei bestimmten Projekten unseren sozialdemokratischen Pfad verlassen.<br />

Das haben uns die Menschen übel genommen. Ich meine: zu Recht. Ich mache es<br />

gerne an einem Beispiel fest: Wir haben zu Regierungszeiten – darauf waren wir zu<br />

Recht stolz – die Armuts- und Reichtumsberichterstattung immer wieder präsentiert<br />

und eine Bilanz unserer Gesellschaft gezogen. Wir haben darin alle Anzeichen dieser<br />

sich vergrößernden Spaltung der Gesellschaft selber dokumentiert. Wir haben es aber<br />

nicht geschafft, das in praktische Politik umzumünzen, sondern uns ein Stück weit<br />

von einer Philosophie leiten lassen, dass es allen in der Gesellschaft gut geht, wenn es<br />

Unternehmen gut geht. Das war falsch, wir sehen es nun.<br />

Wir haben durch Arbeits- und Beschäftigungsmarktpolitik die Schleusen für Armut<br />

und für Dumpinglöhne geöffnet. Wir haben Armutsrisiken für Kinder, für Alleinerziehende<br />

und für Arbeitslose erhöht. Das alles sind Antworten gewesen, die falsch<br />

waren. Ich glaube, wenn wir uns auf den richtigen Weg machen – das wollen wir ja,<br />

das haben alle hier dokumentiert -, dann gilt es einen Punkt ganz klar zu benennen:<br />

Wir müssen sagen, wo die Fehler der Vergangenheit lagen. Es reicht nicht, nur an<br />

den arbeitsmarktpolitischen Stellschrauben zu drehen, sondern da gilt es auch, klar<br />

zu formulieren, wo unsere Visionen und wo unsere Zukunftsziele liegen.<br />

Als wir 1998 in die Regierung kamen, war eine der ersten Maßnahmen der Regierung,<br />

das Schlechtwettergeld wieder einzuführen. Mein Nachbar, der Maurer ist, ist damals<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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