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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

oder uns verstecken zu müssen. Selbstkritik heißt auch, dass wir ehrlich benennen<br />

müssen, was wir falsch gemacht haben. Da habe ich leider sowohl beim scheidenden<br />

Generalsekretär als auch beim scheidenden Parteivorsitzenden vieles vermisst.<br />

54<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Ich bin selbst Mitglied des Deutschen Bundestages und im Parteirat. Ich fange auch<br />

durchaus bei mir selbst damit an.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Ja, wir haben zu viel akzeptiert, dass bei wichtigen Entscheidungen innerhalb der Partei<br />

Dinge verkündet und dann erst durch Nachholen der Demokratie die Entscheidungen<br />

legitimiert worden sind, anstatt dass es umgekehrt passiert ist. Das ist ein Fehler, der<br />

gemacht worden ist und der sich nicht wiederholen darf.<br />

(Beifall)<br />

Wir haben, liebe Genossinnen und Genossen, alle diejenigen, die eigentlich gebraucht<br />

werden, nicht genügend mitgenommen. Wir haben Organisationsreformen durchgeführt,<br />

wo zum Schluss nur wenige Delegierte, wenige Vertreterinnen und Vertreter sprechen<br />

konnten. Wir haben Veränderungen durchgeführt, bei denen entschieden wurde anstatt<br />

erarbeitet. Und wir haben das, was in unserer Parteisatzung verankert ist, nämlich die<br />

Mitgliederbeteiligung, nicht ernst genommen, weil wir uns an eine Abstimmung über<br />

einen Parteivorsitzenden erinnerten, die vielleicht etwas schwierig war.<br />

Da bin ich beim Parteivorsitzenden. Es geht überhaupt nicht, wenn wir über die vergangene<br />

Legislaturperiode, über die letzten zwei Jahre reden, dass nichts zu der Erarbeitung<br />

des Grundsatzprogramms gesagt wird und nichts dazu, dass wir damals einen<br />

Parteivorsitzenden hatten, dem auch heute noch entschiedener Dank für diesen Weg,<br />

für dieses Programm gilt, nämlich Kurt Beck. Ich freue mich, dass er heute hier ist.<br />

(Beifall)<br />

Wir müssen auch selbstkritisch darüber reden, wie wir miteinander umgehen. Das<br />

bezieht sich natürlich auf Ortsvereine, auf die Fraktion, auf die Partei. Es bezieht<br />

sich aber auch darauf, wie die Parteiführung, wie die verantwortlichen Genossinnen<br />

und Genossen miteinander umgehen. Seit Willy Brandt hat es zehn Wechsel in der<br />

Parteispitze gegeben. Ich bin seit 1977 Delegierter. Ich habe alle miterlebt. Es hat<br />

einen einzigen ordentlichen Wechsel gegeben, und zwar bei Hans-Jochen Vogel. Aber<br />

von dem erwarten wir das ja auch so. Hans-Jochen, noch einmal herzlich Willkommen.<br />

– Alle anderen Wechsel waren unordentlich oder außerordentlich. Ich will die<br />

schlimmen Worte von damals nicht wiederholen. Aber diese Art des Wechsels hat<br />

unsere Partei geprägt.<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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