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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

Das haben viele über viele Jahre gefordert. Es war einer der großen Grundirrtümer<br />

der letzten Jahre, den Versuch zu unternehmen, Verteilungsgerechtigkeit aus dem<br />

Wertekanon der <strong>SPD</strong> zu löschen oder an den Rand zu drängen.<br />

(Vereinzelt Beifall)<br />

Das war ein verheerender Fehler in einer Zeit, in der die Unterschiede zwischen Arm<br />

und Reich immer größer geworden sind, in der die Unterschiede in den Vermögen<br />

und Einkommen immer größere Ausmaße angenommen haben. In kaum einem anderen<br />

Land Europas werden die wirklich Vermögenden so wenig zur Finanzierung<br />

öffentlicher Aufgaben herangezogen wie hier bei uns in Deutschland.<br />

Ich habe es für höchstnotpeinlich gehalten, dass wir seit Jahren einen Eiertanz um<br />

die Frage geführt haben, ob wir die Wiedereinführung der Vermögensteuer fordern<br />

dürfen oder nicht.<br />

(Beifall)<br />

Was darf denn eine sozialdemokratische Partei, wenn sie sich bereits vor dieser Frage<br />

drückt?<br />

Das Ganze hat auch einen beschäftigungspolitischen Aspekt. Wir wissen aus vielen<br />

Untersuchungen, dass die Beschäftigungsfelder der Zukunft im Wesentlichen im Bereich<br />

der Bildung, im Bereich der Gesundheit und im Bereich der Sicherheit liegen.<br />

Wir wissen zudem, dass hier die öffentliche Nachfrage in weiten Teilen gefordert<br />

ist. Wir müssen das also finanzieren. Ich wäre sehr dafür, im Bildungsbereich die<br />

notwendigen Milliarden zu investieren, damit möglichst alle Kinder eine vernünftige<br />

Ausbildung erhalten.<br />

In den deutschen Jugendstrafanstalten hat von Tausend Insassen einer Abitur. Das<br />

heißt, Bildung schützt auch vor Jugendkriminalität. Durch eine vernünftige Bildung<br />

der jungen Menschen werden auch unsere Bahnhöfe sicher. Die Vermögenden können<br />

doch bitte sehr einen vernünftigen Beitrag dazu leisten, damit wir diese Aufgabe in<br />

Zukunft anpacken können.<br />

(Beifall)<br />

Ich will einen zweiten Aspekt ansprechen, weil ich hier auch als Vorsitzender der<br />

Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen spreche. Das war für uns in den letzten<br />

Jahren in weiten Teilen kein Honigschlecken. Ich will keinen Hehl daraus machen, dass<br />

ich davon ausgehe, dass wir eine grundlegende Revision sowohl der Arbeitsmarktpolitik<br />

wie auch der Rentenpolitik brauchen. Es geht nicht um Änderungen im Detail. Wir<br />

haben in der Arbeitsmarktpolitik in den letzten Jahren Kernprinzipien der sozialdemokratischen<br />

Arbeitsmarktpolitik ausgehebelt. Das Kernprinzip der sozialdemokratischen<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009 97

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