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Protokoll [ PDF , 2 MB] - SPD

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AUSSPRACHE<br />

und unsere nationalen Möglichkeiten der politischen Gestaltung bleiben dahinter<br />

zurück. Aber was heißt das denn, liebe Genossinnen und Genossen? – Das ist nicht<br />

das Ende der Sozialdemokratie, sondern das unterstreicht die Notwendigkeit, die<br />

Sozialdemokratie endlich auf ihre europäischen Füße zu stellen. Das ist die Botschaft<br />

aus dieser Situation.<br />

Ich will da weitermachen, wo Martin und Gerd hingeleuchtet haben: Wie können<br />

wir das denn bewegen? Wie können wir das machen? – Im Umkehrschluss heißt das,<br />

Genossinnen und Genossen: Wenn die Erkenntnis richtig ist, es ist schwerer, einen<br />

Mitgliedstaat sozialdemokratisch zu reformieren nur mit nationalen Mitteln – das geht<br />

nämlich nicht mehr – dann bedeutet das für uns auch: Es gibt keine zentrale sozialdemokratische<br />

Reformstrategie mehr, bei der Europa nicht mitgedacht wird und bei<br />

der die Handlungsmöglichkeiten und die Einwirkungsmöglichkeiten der europäischen<br />

Ebene nicht gleichzeitig ein Teil der Strategie sind.<br />

Ich will dazu ein paar praktische Vorschläge machen und hoffe sehr, dass wir sie zusammen<br />

mit dem neuen Vorstand aufgreifen können. Ich glaube – gerade weil Hannes<br />

hier aus der Sicht der Kommunalpolitik gesprochen hat – dass wir jeder jungen<br />

Genossin und jedem jungen Genossen, die bzw. der bei uns in der Kommunalpolitik<br />

anfängt, eine Chance geben sollten, ihr europapolitisches Rüstzeug zu verstärken.<br />

Denn auf Ballhöhe zu spielen, bedeutet auch, dass man modernes Regieren in diesem<br />

Zusammenhang begreifen können muss, um darauf einzuwirken. Europa steckt längst<br />

in der Kommunalpolitik drin. Also sollten wir uns allen Mühen unterziehen, dass wir<br />

das stärker in der Partei verankern.<br />

Zweitens. Lernen ist nicht verboten. Die skandinavische Arbeitsmarktpolitik gibt viele<br />

Hinweise, wie wir unseren Ansatz reformieren können. Ja, ich brauche mehr Sicherheit<br />

und nicht weniger Sicherheit, wenn ich will, dass sich die Menschen verändern, und<br />

wenn sie sich bewegen sollen. Das ist völlig richtig. Ja, ich brauche gute Institute vor<br />

Ort. Ich brauche Hilfe vor Ort. Ich darf nicht jahrelang darauf geben, dass ich eine<br />

große Organisation wie die Bundesanstalt reformiere, wenn die Hilfe vor Ort fehlt.<br />

Ich muss natürlich auch mit der Konjunktur gehen und in die gute Konjunktur reformieren,<br />

und ich darf nicht gegen die Konjunktur arbeiten; denn die besser ausgebildeten<br />

Menschen wollen anschließend noch Arbeit haben.<br />

Es gibt Dinge, wo wir absolut vorne sind: die Energiepolitik. Wir müssen endlich<br />

einsteigen, das auch zu einem Renner überall in Europa zu machen, und müssen dafür<br />

bei unseren Schwesterparteien werben.<br />

Letzter Satz: Mir hat unheimlich gut gefallen, was Julian über die große Erzählung<br />

der Sozialdemokratie gesagt hat, die eine europäische werden muss. Man muss sie auf<br />

150<br />

PROTOKOLL PARTEITAG DRESDEN 2009

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